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Morondava, Madagaskar

Morondava – ein Ort für alle Sinne.

An der Westküste von Madagaskar liegt, nur eine Flugstunde von Antananarivo entfernt, der beschauliche Ort Morondava. Nach der Hauptstadt war dies die zweite Station auf unserer Hochzeitsreise im 2015.

Der rund 33‘000 Einwohner zählende Ort ist touristisch gesehen gut erschlossen. Es gibt einen Flughafen, TuckTucks und Taxis sowie Unterkunftsmöglichkeiten aller Preisklassen. Morondava ist vor allem wegen einem bekannt, der Baobab Baumallee. Eine natürlich gewachsene Allee, die definitiv zu den Top-Fotosujets von Madagaskar gehört. Zudem gibt es an der Westküste auch wunderbare Sandstrände, an denen man flanieren und baden kann.

Wir hatten uns für das Hotel Palissandre Cote Ouest Resort & Spa entschieden. Ein für Madagaskar gehobenes 4-Sterne-Hotel, bei dem es einem an nichts fehlt. Das Hotel liegt etwas abgelegen am Ortsrand, dafür ist es umso ruhiger. Zu Fuss bis ins Stadtzentrum sind es rund 1,6km. Bei unserer Ankunft brannte die Sonne von oben, es war sehr heiss und von Wind kaum die Rede, dennoch hat man uns herzlich an der Rezeption empfangen. Nach der hektischen und chaotischen Zeit in der Hauptstadt Antananarivo, war es für uns eine Wohltat hierher zu kommen. Wir genossen die ersten Tage unserer Hochzeitsreise, das Wetter meinte es gut und das Essen war köstlich. Unser Ausflug zur Baobab Allee war ebenso ausgezeichnet.

Die berühmte Baobab-Allee in Morondava

Die Baobab-Allee liegt mit dem Auto rund 45 Minuten von Morondava entfernt. Nach dem wir ein längeres Stück über die Hauptstrasse RN35 gefahren sind, biegt unser Fahrer auf die ebenfalls als Hauptstrasse RN8 ab. Nicht zu vergleichen, eine wahre Buckelpiste und sie soll uns nur einen Vorgeschmack geben, was uns im Norden von Madagaskar erwartet. Die Strasse hatte Schlaglöcher so gross wie Wassermelonen, entsprechend langsam kamen wir mit unserem Minibus voran, auch weggespülte Strassenabschnitte gab es auf der Strecke. Durch das gemächliche Tempo konnten wir uns wenigstens ein gutes Bild von der Landschaft machen. Die Strassen waren gesäumt von Ackerland, Feldern und den einen oder anderen Hütten.

Nach unserer schauckligen Fahrt, die Stossdämpfer mögen uns verzeihen, sind wir heil angekommen. Ein kleiner Parkplatz für die Touristen-Vans, ein kleines Café sowie auch Toiletten waren vorhanden. Die Sicht auf die Baobab-Allee war von Beginn an beeindruckend. Die bis zu 800 Jahre alten, senkrecht in die Höhe ragenden Affenbrotbäume, sind sehr beeindruckend. Rund 20 bis 25 dieser bis 30 Meter hohen Bäume säumen sich am Strassenrand. Ihre Äste wirken wie Wurzeln, die in den Himmel wachsen.

Die Bäume standen ursprünglich nicht alleine, sie waren umgeben von anderen Baumarten, diese wurden mit der Zeit jedoch gerodet, um Platz für Ackerland zu schaffen. Nur die Affenbrotbäume haben die Einheimischen aus Respekt verschont. Seit 2007 gilt die Allee als erstes Naturdenkmal von Madagaskar. Leider ist das Gebiet nach wie vor kein Nationalpark, weshalb ringsum eine fortschreitende Abholzung stattfindet. Es bleibt zu hoffen, dass der Tourismus beim Erhalt dieses Naturwunder unterstützen kann und die Einheimischen daraus ihre Lehren ziehen.

Unser Schultag in Morondava

Auf unseren Reisen möchten wir gerne auch mit der lokalen Bevölkerung in Kontakt kommen. Wir möchten sehen und verstehen, wie die Leute leben und was sie bewegt. Deshalb ist ein Schulbesuch immer eine gute Gelegenheit. Wir hatten das in unserer Planung extra berücksichtigt und lokale Kontakte darum gebeten, uns bei der Organisation eines Schulbesuches zu helfen. Es gibt einige öffentliche Schulen in Morondava, eine davon durften wir einen halben Tag besuchen.

Wir sind zum Start des Schulbetriebs angekommen, es fand der Morgenappell statt, die Kinder standen nach Alter gruppiert vor der Schule. Die Kinder erhielten von der Schulleitung Informationen zum heutigen Schultag und haben anschliessend gemeinsam gesungen und auch getanzt. Die Kinder waren während diesem Prozess sehr neugierig und haben Franziska und mich dauernd beobachtet. Zwar kommen ab und zu Touristen nach Morondava, doch mag es vor allem für kleine Kinder eine spannende erste Erfahrung sein, weisse Menschen zu sehen. Wir waren genauso neugierig wie die Kinder und genossen die Darbietungen.

Wie sich herausstellte, hatten wir zum Glück einen Dolmetscher mit dabei. Unter anderem ist Französisch Amtssprache im Land, doch gesprochen wird hauptsächlich die Landessprache Malagasy und das hat rein gar nichts mit Französisch zu tun. Unser Dolmetscher konnte zwar gut Französisch, aber mit dem Englisch haperte es ein bisschen. Unser Dolmetscher war auch eigentlich kein Dolmetscher, es war einfach ein Mitarbeiter des örtlichen Reisekonzerns, der eben ein bisschen Englisch sprach. Entsprechend folgte ein Wortwirrwarr in allen möglichen Landessprachen.

Der Besuch war sehr spannend und eindrücklich zugleich. Wann immer wir eine ausländische Schule besuchen, nehmen wir Spiel- und Malsachen für die Kinder mit und spenden auch etwas von unserem Geld. Vor allem in Entwicklungsländern ist die Freude der Kinder herzzerreissend und die Spenden werden sehr geschätzt. Für uns ist dies jedes Mal ein sehr besonderes Erlebnis, wenn wir auch etwas zurückgeben können.

Zeit zum Ruhen

Ja so kann es gehen, kaum angekommen hat es Pascal magendarm-technisch übel erwischt. Nichts ging mehr, ihm war übel, hatte Fieber und pendelte vom Bett ins Bad und wieder zurück. Erster Tag, zweiter Tag… und keine Besserung in Sicht. Wir waren gezwungen unseren geplanten Abstecher in den westlichsten Teil von Madagaskar zu stornieren. Die Reise wäre lang und strapaziös gewesen, zudem wäre vor Ort keine Infrastruktur für eine Notversorgung vorhanden gewesen. Wir haben uns deshalb kurzerhand entschieden unseren Aufenthalt in Morondava zu verlängern. So konnte Pascal sich richtig kurieren, bevor die Reise in Madagaskar weiterging. Unsere Flitterwochen hatten erst begonnen, drei spannende Wochen lagen noch vor uns.

Der Entscheid in Morondava zu bleiben war richtig, es dauerte die ganze Woche, bis Pascal wieder einigermassen fit war. Am vierten Tag kam der lokale Arzt ins Hotel und untersuchte Pascal, keine Ahnung was er gesagt hatte, sein Französisch hatte einen derart starken Afro-Slang, dass wir kaum was verstanden haben. Am Ende gab er uns ein Rezept für diverse Medikamente und schickte uns mit der Fahrrad-Rikscha in die Apotheke im Ort. Bioflorian und so weiter schien hier nichts zu helfen. Glücklicherweise half die verschriebene Arznei und Pascal wurde wieder gesund.

Wir schwelgen in Erinnerungen.

Morondava ist ein traumhaft schöner Ort, ganz ehrlich. Das Personal hat uns bestens versorgt und hat sich stets bemüht uns einen möglichst angenehmen Aufenthalt zu bescheren. Der Ort für Pascals körperlichen Aussetzer hätte auch schlimmer sein können. Wir hatten eine schöne Hütte, an einem schönen Sandstrand mit einem aussergewöhnlich schönen Sonnenuntergang. Was will man mehr (bis auf den Durchfall…).

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