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Mauritius, Ostafrika

Wir sind nach Mauritius geflogen, um uns in erster Linie zu erholen. Franziska und ich hatten ein paar strenge Monate hinter uns, weshalb wir uns sehr auf unsere Ferien freuten.

Es sollten unser erster erholsamer Urlaub nach rund zwei Jahren werden, während den letzten Reisen waren wir stetig unterwegs.

Mauritius ist ein Inselstaat im Indischen Ozean und liegt rund 870 Kilometer östlich von Madagaskar. Die Insel hat eine Fläche von 2’040 km2 was einem zwanzigstel der Schweiz entspricht. Das Klima ist mit 80% Luftfeuchtigkeit sehr tropisch aber angenehm, die Temperatur an der Küste beträgt im Schnitt um die 23,3°C, in höheren Lagen liegt die Durchschnittstemperatur sogar unter 20°C.

Die Insel wird wöchentlich von Edelweiss direkt angeflogen, was eine angenehme Anreise ermöglicht. Nach rund elf Stunden Flugzeit ist man auf der Insel angekommen. Die Wege durch die Zollkontrolle und Gepäckabfertigung sind kurz, kaum draussen finden sich schon die Schalter der Reiseveranstalter. Unkompliziert und rasch wurden wir unserem Fahrer zugewiesen.

Hotel The Ravenala Attitude

Unser Hotel The Ravenala Attitude liegt im Nordosten der Insel, ungefähr 30 Minuten von der Hauptstadt Port Louis entfernt. Auf Mauritius gibt es alle möglichen Unterkünfte, von einfachen B&B’s bis hin zu stylischen AirBnB’s ist die Vielfalt an Hotels ebenso gross. Die Auswahl an exklusiven Resorts ist riesig und auch deshalb bei Honeymooners aus aller Welt entsprechend beliebt. Das Ravenala Attitude ist in Anbetracht eine eher überschaubare Hotelanlage ohne überflüssigen Schnick-Schnack. Anders als an anderen Orten auf Mauritius darf hier jedoch kein weisser Sandstrand mit türkisem Wasser erwartet werden. Dies liegt jedoch hauptsächlich am Fluss Citron, welcher hier ins offene Meer mündet und das Wasser entsprechend trüb macht. Dafür gibt es hier viele Möglichkeiten zur Entspannung. Für das Extra an Ruhe empfehlen wir euch die Executive Suiten im Adults-Only-Bereich. Das Hotel scheint bei Familien beliebt zu sein, der kleine Strand, welcher kaum Wellen hat und die grosszügige Poolanlage scheint dafür ideal zu sein. Wasserratten können sich bei diversen Aktivitäten austoben – von kurzen Schnorchel-Trips, Wasserski-Runden, Pedalos oder Stand-Up-Paddling gibt es hier alles kostenlos.

Der erste Tag haben wir quasi verschlafen, was nicht weiters schlimm war, den es hat den ganzen Tag ununterbrochen geregnet. Tags darauf war das Wetter wie ausgewechselt und die Sonne schien. Ein herrlicher Tag mit spannender Lektüre stand an. Eigentlich waren wir gekommen um nichts zu tun, irgendwie aber schade soweit zu fliegen und nichts von der Insel zu sehen.

Mit dem Taxi unterwegs

Am dritten Tag brauchten wir etwas Abwechslung vom Strandurlaub und haben uns ein Taxi organisiert. Für einen Tagesausflug sollte man zwischen 3’000 bis 3’500 Rupien rechnen. 1’000 Rupien sind Stand April 2019 ca. 25€ oder 28CHF. Es gibt definierte Ausflüge, welche die Taxi-Fahrer anbieten oder man stellt sich individuell eine Tour zusammen. Grundsätzlich funktioniert das ziemlich gut, wenn man etwas Französisch spricht und ein bisschen Handeln kann. Mauritius ist eine mehrsprachige Insel, die Amtssprache ist zwar Englisch, doch die kulturelle Sprache ist Französisch. Die Einheimischen sprechen oft auch noch die Kreolsprache Morisyen, welche auch auf Französisch basiert, aber aufgrund der Betonung kaum zu verstehen ist. Im Hotel kommt man mit Englisch sehr gut durch, ausserhalb der Resorts sind Französisch-Kenntnisse gefordert.

Nach einem sprachlichen Hin und Her auf Französisch und Englisch, haben wir uns mit unserem Taxi-Fahrer auf eine Tagestour und einen entsprechenden Preis geeinigt. Vom Hotel aus ging es rund 1.5h Richtung Süden zum Naturpark Terres de 7 Couleurs, die Strassen sind sehr gut ausgebaut und auch sonst ist der Strassenverkehr ziemlich übersichtlich. Unter Berücksichtigung dass hier Linksverkehr herrscht, ist die Anmiete eines Autos grundsätzlich kein Problem.

Naturpark Chamarel

Der Naturpark bei Chamarel liegt in Privatbesitz und wird sehr gut gepflegt, der Eintritt kostet für Erwachsene pro Person 250 Rupien. Es handelt sich hierbei um ein weltweit einzigartiges Naturphänomen, bei dem durch vulkanische Aktivität sieben Erden miteinander vermischt wurden. Die unterschiedlichen Farben sind besonders bei Sonnenschein sehr schön anzusehen. In der Zwischenzeit hat sich darüber der Dschungel ausgebreitet, hier auf einer Waldlichtung zeigte sich die farbige Erde und wurde für den Tourismus feinsäuberlich freigelegt. Die Sehenswürdigkeit gehört zu den Top-Attraktionen von Mauritius und wird von sehr vielen Touristen besucht. Vor Ort gibt es auch ein kleines Café, ein Souvenir-Shop und eine saubere WC-Anlage. Der Ausblick von der Terrasse lädt zu einer kleinen Pause oder einem Mittagessen ein. Zum Areal gehört ebenso ein Bereich mit grossen Mauritius-Schildkröten und dem Chamarel-Wasserfall. Nach unserem Abstecher hierher ging es vom höher gelegenen Chamarel runter zur Küste, der nächste Wegpunkt war eine Haarnadelkurve namens Macondé, ein beliebtes Fotosujet und ein Aussichtspunkt. 

Im Allgemeinen waren wir positiv überrascht über den geringen Touristenstrom Mitte April, es war angenehm und grösstenteils ruhig. Wir haben während unserer Fahrt keine grossen Tourbusse gesehen und konnten die Natur ohne grossen Trubel geniessen. Unser Taxifahrer versicherte uns aber, dass während der Hochsaison im September bis November viele Touristen die Insel überrennen, dann ist das Klima trocken und angenehm warm. Von November bis Februar kann es des öfteren regnen und auch Tropenstürme geben.

Le Morne Brabant

Aufgrund unseres kümmerlichen Sandstrandes im The Ravenala Attitude Hotel wollten wir uns ein Bild von einem anderen sehr beliebten Sandstrand machen und sind auf unserem Weg zurück zum Hotel beim Strand von Le Morne vorbei gefahren. Viele bekannte Luftaufnahmen von Mauritius zeigen den aufragenden Berg Le Morne Brabant, welcher zum Zeitalter der Annexion der Briten von Sklaven als Fluchtort verwendet wurde. Rund 80% der damaligen Inselbevölkerung wurden durch Sklaverei unterdrückt. Der 556 Meter hohe Berg wurde 2008 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt und gilt als ein Symbol der Freiheit.

Um den Berg reiht sich ein nobles Hotel an das andere, St. Regis, LUX und wie sie alle heissen sind hier, der Sandstrand ist entsprechend feinsäuberlich gepflegt und sauber. So glitzert der eher Sand wie in den Katalogbildern beinahe perlweiss und das Meer ist klar und türkis. Wir hatten mit eher feinem Sandstrand wie auf den Malediven gerechnet, doch war er hier eher grob. Zudem werden viele abgebrochene Korallen, welche barfuss ganz schön piksen können, angeschwemmt.
Für empfindliche Füsse oder zur Vorbeugung von Verletzungen sind Badeschuhe zu empfehlen, dies haben wir im Nachhinein auch auf vielen Reiseberichten nachlesen können. Das Meer ist angenehm warm und ruhig, die Korallen vor der Insel schützen die Strände vor zu starkem Wellengang. Es gibt jedoch perfekte Konditionen für Wind- oder Kitesurfer – am Ende des Le Morne treffen zwei Strömungen aufeinander und ist deshalb bei vielen beliebt. Profis zeigen draussen vor dem Riff was sie mit ihren Kites und den meterhohen Wellen anstellen können, zum Zuschauen ein fantastisches Bild. Ansonsten ist es aber hier eher ruhig.

Unser erster Eindruck

Zurück in unserem Hotel haben wir einen ersten Eindruck von Mauritius erhalten, es ist eine schöne und sehr grüne Insel, die viele Möglichkeiten bietet. Wassersport, Wandern, Attraktionen für Familien, Natur – für uns war es spannend diese Insel kennen zu lernen. Sie scheint ideal zu sein für Familien, aber auch für Ruhesuchende. Die Insel ist touristisch gut erschlossen und die Einheimischen sind liebenswerte Gastgeber, gerade für nicht so Reisegeübte ist dies eine empfehlenswerte Destination.
Für uns Weltenbummler hat der Wow Effekt gefehlt, irgendetwas dass uns aus den Socken haut. 
Die Resorts und die Strände sind nett, aber wir wollen den Sand fühlen und nicht die Füsse in Badeschuhen verstecken. Natürlich ist dies Kritik auf hohem Niveau, aber vergesst nicht, Mauritius ist ein teures Pflaster. Da haben wir schon Ferien in Asien verbracht, die uns für einen Badeurlaub besser gefallen haben. Aber am Ende ist dies natürlich immer Geschmacksache der jeweiligen Reisenden. Falls ihr plant auf Mauritius zu fliegen, wünschen wir euch viel Spass, gute Erholung und einen sonnigen Urlaub.

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