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Polarlichter und andere Abenteuer in Husafell

Polarlichter kann man an einigen Orten auf der Welt sehen und fast jede Destination behauptet von sich, dass es die beste Chance auf eine Sichtung verspricht. Unser erster Versuch brachte uns nach Island, genauer genommen in die Ecke Husafell.

Husafell liegt am Ende der geteerten Strasse 518 und ist von Reykjavik nur 132 Kilometer entfernt. Da man im Sommer in gut zwei Stunden ankommt, ist es ein beliebtes Ziel von Touristen und Einheimischen. Hier finden sich viele Sommerhäuser und gute Möglichkeiten für Sommeraktivitäten. 

Im Winter ist der Ort eine verlassene Gegend mit Touristen-Center, Tanksäule und dem Hotel Husafell. Ein perfekter Ort also für Polarlichter, da es kaum Lichtverschmutzung gibt.

Skizze unserer Reiseroute.

Auf der Ringstrasse nach Bifröst

Bei leichter Dämmerung fuhren wir in Reykjavik ab. Auf der Ringstrasse mit der Nummer 1 ging es durch den Morgenverkehr in Richtung Norden. Die Strassen waren in gutem Zustand, was unter anderem auch daran liegt, dass viele Hauptstrassen durch Erdwärme beheizt werden. Wir kamen gut voran und legten einen ersten Stopp in Borgarnes ein.

Borgarnes ist ein kleiner Ort, welcher auf einer kleinen Landzunge vom Meer umgeben ist. Hier gefriert die Bucht im Winter, leicht gebrochenes Eis schiebt sich durch die Strömung weiter. Die Morgenstimmung hat uns am Ende des Ortes mit einer sehr kalten, aber schönen Atmosphäre umgeben. Die Berge entlang der Küstenlinie zeigten sich in schönen Farben zum Sonnenaufgang.

Für einen guten Boxen-Stopp eignet sich das kleine Museum über die früheren Einwohner. Das Settlement Center hat dazu eine kleine Ausstellung mit einem netten Restaurant. Hier wärmten wir uns auf und entschieden, wir brauchen Spikes an den Schuhen.

Bereits in Reykjavik sind uns die Eisschichten auf dem Gehweg aufgefallen. Manchmal richtig dicke und grosse. Zwar hatten wir beide sehr gute Winterschuhe, aber mit Spikes an den Sohlen würden wir uns sicherer fühlen. Du bekommst diese günstig in den Supermärkten wie zum Beispiel dem heimischen Bonus. 

Aufgewärmt ging es weiter auf der Ringstrasse, immer Richtung Norden bis nach Bifröst. Bifröst ist ein verschlafenes Dorf mit rund 106 Einwohnern (Stand Januar 2022). In der näheren Umgebung gibt es einige gute Wanderwege, wir wollten hauptsächlich wegen den Grabrok-Kratern hin. Längst erloschene Vulkankrater, die malerisch in der Landschaft liegen. In leichtem Schnee getaucht sind sie traumhaft anzuschauen. 

Und gleich von Anfang an machten sich unsere Spikes bezahlbar. Der Parkplatz war vereist und eine reine Rutschpartie. Beim Anblick des Aufstiegs zeigten sich die Spikes gleich nochmals sehr nützlich. Die Treppe lag unter Schnee, weshalb es kaum festen Halt gab. 

Ein kurzer Aufstieg bringt einem zum Kraterrand, der gut ausgebaut ist. Die Aussicht auf die umliegende Landschaft ist sehr malerisch. Ein lohnender Stopp.

Die Weiterfahrt nach Husafell gelang uns ohne Probleme. Die Fahrt über leichte Hügelzüge und Weideland geht über Reykholt, dem grössten Ort der näheren Umgebung.

Im Hotel Husafell angekommen genossen wir einen gemütlichen Abend. Die Ausstattung hat alles, was man braucht. Ein Restaurant mit einer kleinen, aber guten Karte lädt zu köstlichem Essen ein.


Sehenswertes nahe Husafell

Hraunfossar

Der Wasserfall liegt nur 10 Fahrminuten von Husafell entfernt. Ein Stopp lohnt sich auf alle Fälle. Nebenan gibt es einen zweiten Wasserfall, den Barnafoss. Ebenfalls gibt es ein Cafe, dass für eine Pause gut geeignet ist. 

Mit Schnee und Eis übersäht, breitet sich der rund 700 Meter breite Wasserfall wie eine Kaskade aus. Wir waren alleine da und genossen den Anblick. Im Sommer musst du hier mit vielen Touristen rechnen.

The Cave – Vidgelmir

Leider haben wir es nicht bis zum Lavatunnel geschafft. Eine vereiste Strecke machte uns das Leben schwer und so sind wir nicht rechtzeitig zum Tourstart angekommen. Hier nochmals der Hinweis auf die Website road.is. Ein Blick auf die Karte hilft. In unserem Fall hatte der vereiste Streckenabschnitt den Status „unknown“. Wir wissen jetzt warum.

Der Lava-Tunnel soll aber sehr imposant sein. Auf einer geführten Tour steigt man ab in die Lavahöhle, welche mit einer Länge von rund 1.5 Kilometern zu einer der grössten gehört. Der Eintritt ist nicht ganz günstig und bei den Rezensionen liest man das eine oder andere. Macht euch selber ein Bild. Weitere Informationen findest du auf der Website von The Cave.

Into the Glacier – Langjökull

Der Langjökull ist mit circa 953 Quadratkilometer der zweitgrösste Gletscher von Island. Im Sommer führt eine Schotterstrasse hoch bis zum Rand des Gletschers. Von dort gibt es Touren ins Innere des Eises. Der Tour-Anbieter Into the Glacier macht es möglich, dass man auch im Winter dazu kommt. Mit einem umgebauten NATO Raketenwerfer geht es hoch über Schotter, Eis und Schnee. 

Den ausführlichen Blog-Beitrag „Into the Glacier – Gletscher Tour in Island“ findest du hier.

Krauma Thermalbad

Das Krauma Thermalbad liegt in der Nähe von Reykholt und ist ganzjährig geöffnet. Es bietet Platz für bis zu 140 Personen. Die Badelandschaft besteht aus verschiedenen Aussenpools, die unterschiedliche Temperaturen bieten. Ergänzt wird das Angebot durch zwei Saunen und einem Entspannungsraum mit entspannender Musik und knisterndem Kamin. 

Wir durften den Aufenthalt mit wenigen anderen geniessen. Es war eine Wohltat während dem grauen und kalten Wetter. Im Sommer ist es hier voll, im Winter eine Oase der Ruhe.

Wir haben unseren Badbesuch mit einem leckeren Essen im hauseigenen Restaurant abgeschlossen. Wer im Bezirk Reykholt unterwegs ist, sollte unbedingt das Lamm probieren.

Weitere Informationen findest du auf https://www.krauma.is.

Deildartunguhver

Gleich neben dem Krauma Thermalbad befindet sich die kochend heisse Quelle Deildartunguhver. Das Wasser schiesst hier mit rund 96 °C aus dem Boden, begleitet von Schwefelgeruch und einer dicken Wolke aus Rauch.

Das warme Wasser wird nicht nur für das Krauma Thermalbad verwendet, auch wird es für die nahe gelegenen Städte Borgenes und Akranes für Heizzwecke verwendet.

Polarlichter

Wir sind überzeugt die Ausgangslage mit unserer Hotelwahl in Husafell wäre perfekt gewesen, wenn das Wetter mitgemacht hätte. Das Polarlicht wollte sich nicht zeigen. Jedoch haben wir eine seltene Stratosphärenwolke beobachten können, die nur bei sehr kaltem Klima in einer Höhe von 22 bis 29km über der Erde entstehen.

Die Auszeit in Husafell genossen wir trotzdem, fanden dazu ein paar kulinarische Leckerbissen und entdeckten Sehenswürdigkeiten fast für uns alleine. Die Reise hat sich gelohnt und würden wir wieder tun. 

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