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Into the glacier – Gletscher Tour in Island

Während unserer Winterreise durch Island sind wir im Januar 2023 ein paar Tage in Husafell geblieben. Während unseres Aufenthalts haben wir uns spontan für eine Gletschertour bei „Into the glacier“ entschieden. In diesem Reiesblog-Beitrag haben wir unsere Eindrücke festgehalten.

Langjökull Gletscher

Der Langjökull Gletscher ist der zweitgrößte Gletscher in Island. Mit einer Fläche von 925km2 (2006*Wikipedia) befindet sich dieser Gletscher auf einer Meereshöhe von 1200 bis 1300 m. Er bedeckt zwei aktive Vulkan-Systeme unter sich und liegt im westlichen Hochland von Island. Bei klarer Sicht blickt man über weite Teile von Island.

Anreise

Im Sommer kommt man mit einem 4×4 Auto bis zum Basecamp. Die Touren von „Into the glacier“ beginnen dann von dort. Während den Wintermonaten ist das befahren der Hochlandstraßen nicht möglich und so bleibt die F550 für normale Fahrzeuge gesperrt. Touren starten dann im nächst gelegenen Ort Husafell, welcher rund 130 km von Reykjavik entfernt ist und über eine geteerte Straße erreichbar ist. Informationen zum Reisen während der Wintermonate findest du hier in unserm Reiseblog-Beitrag.

Wer will, kann auch Tagestouren bei Reykjavik Excursions buchen und muss sich um nichts kümmern.

„Into the glacier“

Die Firma „Into the glacier“ wurde 2010 von Baldvin Einarsson und Hallgrimur Örn Arngrímsson ins Leben gerufen. Sie wollten mit dem Vorhaben den Besuchern den Lebenszyklus und die Entstehung eines Gletschers näher bringen. Der Bau des rund 500m langen und bis zu 3.5m hohen Eistunnels wurde akribisch geplant, um Sicherheit und Statik zu gewährleisten. 

Ab Husafell dauert die Fahrt mit dem Spezialfahrzeug rund 1.5h bis zum Eingang vom Klaki Base Camp geht es eine halbe Stunde über den Gletscher. Das umgebaute NATO Fahrzeug war einst mit einer Raketen-Abschussvorrichtung ausgestattet, von der heute natürlich nichts mehr zu sehen ist.

Die Passagierkabine ist mit einer 3/3 Bestuhlung zweckmäßig eingerichtet. Auf Komfort muss man da verzichten, aber das nimmt man gerne in Kauf, wenn man durch die karge und raue Winterlandschaft fährt. Da ist man froh, dass es nicht so kalt wie draußen ist.

Das Erlebnis

Die Fahrt hoch auf den Gletscher war eindrücklich. Kaum vorstellbar, waren wir ein paar Jahre zuvor im Sommer noch mit dem eigenen Auto über die F550 gefahren. Das Gefährt tuckert nun mit einem gemächlichen Tempo über die Schotterstraße Richtung Gletscher. Immer wieder erhält man Informationen zum Gletscher und den umliegenden Bergen. Wenn man sich dafür interessieren mag, gibts viele gute Fakten.

Je nach Wetterlage gibt es auf der Fahrt zum Gletscher-Eingang einen Stopp im Klaki Base Camp oder ganz oben. Leider verschlechterte sich bei uns die Wetterlage im Moment der Ankunft, weshalb wir nicht weit sehen konnten. Dennoch war der kurze Stopp eindrücklich. Kleine Anmerkung, es empfiehlt sich vor der Abfahrt noch einen Toiletten-Stop einzulegen. Das WC im Base Camp war von Schnee bedeckt und beim Gletscher ist’s auch nicht gerade gemütlich. 

Beim Eingangsportal angekommen, betritt man den Gletscher-Tunnel von „Into the glacier“ durch einen kleinen Eingang. Man folgt einem rund 150 m langen Gang bis zu einer ersten Eishalle im Gletscher. Alle Besucher erhalten Schneeketten für die Schuhe, was das Gehen etwas sicherer macht. Vorsicht ist dennoch geboten.

Im Gletscher herrschen rund 0 C°, was man so nicht erwarten mag. Es empfiehlt sich im Zwiebelprinzip anzuziehen. Thermounterwäsche ist da ganz nützlich.

Im folgenden Rundgang hat uns der Guide mehr über die Entstehung von Gletschern erzählt. Dabei begibt man sich von einer Eishalle zur nächsten, die chronologisch aufgebaut sind. An der letzten Stelle befindet man sich rund 70 m unter der Gletscher-Oberfläche. Hier hat das Eise eine große Dichte, welcher durch den Druck die kleinen Luft-Bläschen, die wir zuvor noch gesehen hatten, verschwinden lässt.

Fazit unseres Gletscher-Tour

Die Führung im Gletscher dauert rund 45 bis 50 Minuten. Die Tour startet je nach Witterung mit maximal 52 Gästen, was an der oberen Grenze ist. Bei uns waren es etwa 48 Personen. Für Kinder gibt es vor Ort Schlitten, sodass diese durch den Rundgang einfach mitgezogen werden können.

Die Tour ist mit 134€ ab Husafell nicht unbedingt günstig, aber was ist das schon in Island. Tagestouristen bietet sich auch die Möglichkeit, eine Tagestour ab Reykjavik zu buchen.

Wir wussten nicht, was uns erwartet und waren positiv überrascht. Die vierstündige Tour war äußerst interessant und eindrücklich. Obwohl für uns Schweizer ein Gletscher vielleicht nicht ganz so speziell sein mag, war der Gletscher-Tunnel von „Into the glacier“ sehr eindrücklich und das Geld wert.

Willst du selber eine Gletscher-Tour in Island machen? Dann buche deinen Platz im Voraus direkt über die Website von „Into the glacier“. 

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