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Golden-Circle im Winter

Imposant und schön anzusehen, das ist der Gullfoss. Auf Deutsch übersetzt der „goldene Wasserfall“ ist wirklich ein schönes Ausflugsziel und jedes Mal einen Abstecher wert. Wir wollten uns den Wasserfall für einmal im Winter ansehen, die Reise dahin war ein Abenteuer.

Während den Sommermonaten pilgern Hunderte Touristen täglich zum Gullfoss. Von Reykjavik aus in 2.5 Stunden zu erreichen ist er eines der Highlights auf der Reiseroute „Golden-Circle“. Die einfache Erreichbarkeit über geteerte Straßen macht ihn zu einem beliebten Ausflugsziel. Jedoch kann sich ein Ausflug im Winter etwas abenteuerlicher gestalten. So wie bei uns.

Der Winter ist da

Wir haben für unsere letzten Nächte das Northern Lights Inn Hotel gebucht. Dieses liegt nur 20 Minuten vom internationalen Flughafen Keflavik auf der Halbinsel Reykjanes. Es gibt deshalb zwei Möglichkeiten, um Richtung „Golden-Circle“ zu fahren. Entweder entlang der Küste Richtung Selfoss oder via Reykjavik.

Entlang der Küste

Der Morgen gestaltete sich um unser Hotel mit Wind und leichtem Schneefall. Um den Morgenverkehr um die Hauptstadt zu vermeiden, entschieden wir uns, die 427 an der Küste zu nehmen. Wir rechneten mit wenig Verkehr. Ein kurzer Blick auf die Straßendienst-Website road.is ergab, dass die Straßen mit wenigen „Spots of Ice“ befahrbar sind und wirklich nur wenige Autos unterwegs sind (ja die Info wird auch angezeigt).

Von unserem Hotel aus war Grindavik der erste nächste Ort. Je näher wir ihm kamen, je stärker wurde das Schneegestöber. Im Wetter Bericht hieß es, dass es später besser werden sollte. Wir passierten den Ort auf der Straße 427 in Richtung Eyrarbakki. Wir fuhren langsamer, die Sicht wurde schlechter, der Wind stärker. Ja, es kam uns kaum ein Auto entgegen, zwischenzeitlich musste ich auch mal kurz abbremsen, da die Sicht gleich null war. Der Sturm an der Küste blies den gefallenen Schnee um das Auto. Die Stimmung war fast schon apokalyptisch, doch die Sonne ging auf und es wurde heller. Irgendwo nach dem Ort Ölfus beruhigte sich die Wetterlage. Ab Selfoss war dann fertig mit Sturm und Schnee.

Die Fahrt von Selfoss zum Gulfoss ist schön und geht auf der 35 durch Waldabschnitte, Weideland und weite Flächen. Immer wieder kommt man an kleineren Ortschaften, die aus wenigen Häusern bestehen, vorbei.

Geysir und Strokkur

Das Wetter machte einen guten Eindruck, der Wetterbericht hat nicht gelogen, weshalb wir gleich einen Stopp beim Geysir einlegten. Der große Geysir mit dem Namen Geysir ist nicht mehr wirklich aktiv, wurde aber im 13. Jahrhundert zum ersten Mal beschrieben und ist damit der älteste bekannte Geysir. 

Neben an befindet sich Strokkur, ein nicht weniger imposanter Geysir, welcher alle circa 10 Minuten ausbricht und dabei eine Höhe von 25 bis 35 Meter erreichen kann.

Deshalb wird man hier ein paar Minuten verweilen und warten, bis sich der Strokkur oder Geysir ausbricht. Dumm nur, wenn sich die Wetterlage in wenigen Minuten von trocken mit Sonnenschein zu einem Schneesturm ändert. Man konnte zusehen, wie die Schneewand in Richtung Besucherzentrum und uns raste. Ja, wir haben dann zweimal zugeschaut wie der Strokkur in die Höhe Schoss und sind dann vom Schnee geflüchtet. 

Im Besucherzentrum, das wir bereits von unserer aller ersten Reise kannten, findet man alles, was man braucht. Deshalb haben wir sowie viele andere Touristen das trockene aufgesucht und auf besseres Wetter gewartet. Ausgestattet mit einem großen Shop, Restaurant und einem Kaffee ist das Verweilen einfach.

Gullfoss das Highlight des „Golden-Circle“

Der Schneesturm legte sich und wir nützten den Moment, um mit dem Auto weiter Richtung Norden zu fahren. Nur wenige Minuten kommt man auf dem Parkplatz direkt beim Gullfoss an. Das Wetter meinte es erneut gut mit uns und so brach die Sonne durch die Wolkendecke. Sie bescherte uns einen schönen Blick auf den tosenden Wasserfall, der sogar einen kleinen Regenbogen zeigte. Der Wasserfall war links und rechts an den Hängen mit leichtem Schnee bedeckt. Eine schöne Stimmung umgab uns.

Doch keine Angst, die nächste Schneewalze war bereits im Anmarsch und so war nach 10 Minuten Schluss und kaum vorstellbar, wie schön es noch davor war. Wir packten unsere sieben Sachen und fuhren zurück nach Reykjavik.

Gut zu wissen

Obwohl das Wetter überhaupt nicht mitspielte, war der Ausflug schön. Da wir nicht zum ersten Mal hier waren, hatten wir auch kein Problem, rechtzeitig wieder loszukommen.

Berücksichtige bei deiner eigenen Reise im Winter, dass du in eine ähnliche Situation kommst. Du musst also damit rechnen, dass nicht immer bestes Wetter bei den Touristen-Attraktionen anzutreffen ist. Zudem musst du bedenken, dass im Winter die Sonne spät aufgeht und früh wieder unter. Wir haben uns deshalb bewusst dagegen entschieden, den Thingvellir National Park, das dritte Highlight des „Golden-Circle“ zu besuchen und auf direktem Weg zurück nach Reykjavik zu fahren. Finde dazu weitere nützliche Tipps im Blog-Beitrage „Winterreise in Island – Das solltest du wissen“.

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