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Insider Tipp || Food Tour in Kapstadt, Südafrika

Das kulinarische Kapstadt in Südafrika ist die perfekte Stadt für eine geführte Food Tour.

Während rund vier Stunden führte uns Justin von Cape Town Culinary Tours zu ausgewählten Food Hot Spots von Kapstadt und gab uns einige spannende Hintergrundinformationen. Wir waren begeistert!

Wir trafen uns am späteren Vormittag im Origin Coffee Roasting im Viertel De Waterkant. Die Kaffeerösterei war gut zu finden und von unserer Airbnb-Unterkunft innert wenigen Fussminuten erreichbar. Dort angekommen begrüsste uns Justin, ein sympathischer und aufgeweckter junger Mann, welcher u.a. in Südafrika aufgewachsen ist. Wir verstanden uns auf Anhieb und waren gespannt, wer noch zur Food Tour dazustossen würde. Kurze Zeit später war unsere bunt gemischte Truppe dann auch komplett. Wir aus der Schweiz, eine Familie aus Deutschland, drei weitere Amerikaner und Justin als unser Guide.

Auf den Anbieter Cape Town Culinary Tours sind wir per Zufall im Rahmen einer Google-Recherche gestossen. Der Auftritt im Web, die angebotenen Touren und die ausführlichen Informationen haben uns sofort angesprochen. Ihr könnt auswählen zwischen zwei unterschiedlichen Touren. Die Cape Town Essentials Food & Drink Tour fokussiert sich auf die südafrikanische Küche, das Spektrum der Cape Town Food and Drink Safari ist etwas breiter, da hier kulinarische Eindrücke weiterer afrikanischer Länder vermittelt werden. Wir haben uns für die südafrikanische Tour entschieden.

Die Buchung und Vorauszahlung erfolgt online, alles ganz unkompliziert und absolut seriös. Nach Abschluss der Buchung erhält ihr eine Zusammenfassung aller wichtigen Informationen und kurz vor der Tour auch noch eine Erinnerung. Online könnt ihr auch allfällige Lebensmittelallergien oder ähnliches angeben, dies wird dann im Rahmen der Food Tour auch wirklich berücksichtigt.

Die Tour war sehr abwechslungsreich aufgebaut und zwischen den Stationen gab es immer wieder kurze Spaziergänge. Wir bewegten uns vorwiegend in den Viertel De Waterkant und V&A Waterfront. Justin gab uns viele interessante Hintergrundinformationen zum Leben und Essen in Kapstadt, so dass die vier Stunden wie im Flug vergingen.

Während unserer Cape Town Food Tour besuchten wir die folgenden Locations:

#1 Café Origin Coffee Roasting

Das Origin ist ein cooles Café mit eigener Kaffeerösterei. Wir verkosteten einen kenianischen Filterkaffee, welcher mittels der Siphon Methode vor unseren Augen gebraut wurde. Die Kaffeekultur ist in Südafrika noch nicht vollumfänglich etabliert, aber so langsam auf dem Vormarsch. Wir erhielten noch einen kurzen Einblick in die hauseigene Kaffeerösterei, probierten verschiedenen Bohnensorten und versuchten zu erraten, von welchem afrikanischen Land diese stammen.

#2 Café Charles

Im beliebten Café Charles probierten wir eine sehr populäre südafrikanische Spezialität namens Bobotie. Hierbei handelt es sich um ein Hackfleischgericht, welches je nach Region in Südafrika anders zubereitet wird. Das gewürzte Hackfleisch (Hammel, Rind oder Wild) wird mit einer Milch-Ei-Kruste überbacken und auf Safranreis serviert. Wenn ein Gericht aus der südafrikanischen Küche mal scharf (oder zügig) ist, ist dieses typischerweise aufgrund einer weiteren Zutat gleichzeitig auch süss. Unser Hackfleisch im Bobotie enthielt demzufolge auch noch Rosinen, was das einfache Gericht sehr gut abrundete. Wie bei einem Curry, isst man dazu meistens ein Chutney.

Justin hat uns im Anschluss an die Tour ein Bobotie-Rezept seiner Oma zukommen lassen und wir freuen uns schon, dieses südafrikanische Gericht zu Hause nachzukochen.

Das Café Charles hat uns so gut gefallen, dass wir nach unserer Food Tour noch zweimal dort frühstücken gingen. Insbesondere das Shakshuka und der Golden Latte waren super köstlich.

#3 Restaurant Beluga

Als nächstes stand etwas asiatische Fusionsküche im beliebten Restaurant Beluga auf dem Programm. Hier genossen wir sehr leckere Teigtaschen (Chicken Peanut Pot-Stickers).

Fleisch spielt in der südafrikanischen Küche eine grosse Rolle, daher ist es auch nicht weiter erstaunlich, dass Carpaccio in allen Variationen sehr beliebt ist. Wir probierten ein Carpaccio vom Springbok, was uns sehr gut schmeckte.

Nebst vielen tollen Weinen hat Südafrika auch bei den Schaumweinen ein Wörtchen mitzureden. Obwohl der Boschendal Brut MCC (Methode Cap Classique) nicht aus Champagne, Frankreich stammt und deshalb offiziell auch nicht als Champagner verkauft werden darf, hat sich dieser auf keinen Fall zu verstecken. Die Abkürzung MCC bezeichnet übrigens das in Südafrika angewandte Herstellungsverfahren für Schaumweine nach der Champagner-Methode.

#4 Café Extrablatt

Das Café Extrablatt ist insbesondere bei sportlichen Veranstaltungen (vor allem Rugby) ein beliebter Treffpunkt für junge Kapstädter, das Green Point Stadium liegt quasi gleich um die Ecke. Sport und Bier passt doch prima, hier gab es ein entsprechendes Hopfen-Tasting. Nicht nur das übliche, sondern z.B. auch ein Bier mit Passionsfrucht-Aroma. Wie es schien, war dies eher bei den Frauen beliebt. Da wir keine Bier-Freunde sind, bekamen wir einen alkoholfreien Cider (Cape Apple) und einen lokalen Gin (fynbos-infused Wilderer Gin). Dazu mampften wir alle einen sehr leckeren Flammkuchen (oder in Afrikaans Flammkoekenn).

#5 Metzgerei The Butcher Man

Wie schon erwähnt, die Südafrikaner lieben Fleisch. Und wir auch. Umso besser war es, als wir auf die Metzgerei The Butcher Man zusteuerten. Hier probierten wir uns durch verschiedene Trockenfleisch-Varianten (Biltong, Droerwords und Snapsticks). Sehr lecker, muss im südlichen Afrika auf jeden Fall gekostet werden!

Als Abschluss gab es hier noch die südafrikanische Version einer Bratwurst, die Boerewors. Diese Wurst ist typischerweise zu einer grossen Grillschnecke aufgerollt und besteht aus fein gehacktem Rind-, Schweine- und Wildfleisch. Obwohl die Wurst auch ein bisschen nach Lamm schmeckt, hat es hiervon nichts drin. Der feine und nicht störende Geschmack stammt von der kräftigen Würzmischung aus Thymian, Koriander und Muskatnuss.

Wir besuchten das Restaurant der Metzgerei wenige Tage später am Abend noch einmal und genossen ein sehr gutes Beef Steak mit leckerem südafrikanischem Wein. Eine Reservation ist in der Regel nicht nötig, einfach vorbeischauen.

In den Restaurants in Kapstadt ist uns von Anfang an aufgefallen, dass die Einheimischen ihre Essensreste oftmals mit nach Hause nehmen. Auch auf der Food Tour hat Justin die Wurstreste mitgenommen und einem Obdachlosen gegeben. Das hat uns sehr gut gefallen und müsste eigentlich viel selbstverständlicher sein.

#6 Bar Cause Effect Cocktail Kitchen

Zentral bei der V&A Waterfront gelegen, besuchten wir als Abschluss unserer Food Tour noch die Bar Cause Effect Cocktail Kitchen. Hier genossen wir einen sehr leckeren Cocktail (Spekboom Spiritif) und erhielten noch einige spannende Informationen des Barkeepers. Diese Cocktail-Bar wurde bereits mehrfach ausgezeichnet und ist alles andere als 0815. Hier gibt es die verrücktesten Kreationen, die Bar wurde 2018 nicht umsonst zur besten Cocktail-Bar von Kapstadt ausgezeichnet.

Als süsser Abschluss probierten wir noch den beliebten Malva Pudding in Begleitung eines Cape Brandys. Dieses südafrikanische Dessert, welches nach Aprikosen und Karamell schmeckt, entspricht eher einem Kuchen als einem Pudding. Oftmals erhält ihr dazu den klassischen Vanille-Pudding. Der Kuchen und der Pudding in Kombination mit dem Brandy ist sehr lecker, obwohl wir sonst nicht so auf Hochprozentiges stehen.

Die Bar Cause Effect Cocktail Kitchen hat uns sehr gut gefallen, so dass wir dort zwei weitere Male ein Päuschen einlegten und einen feinen Cocktail genossen.

Wir waren begeistert von der Cape Town Food Tour und können euch diese wärmstens weiterempfehlen.

Nächstes Mal probieren wir auf jeden Fall noch die Food Safari aus!

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