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Rajasthan, Indien

Denken wir an Indien zurück, herrscht kunterbuntes Chaos in unseren Köpfen.

Unterwegs im nordindischen Bundesstaat Rajasthan, an der Grenze zu Pakistan.

Wir waren vorbereitet auf Indien. Vorbereitet auf den Dreck, das nicht enden wollende Chaos, den Lärm, starrende Menschen und die bittere Armut. Aber es war die reinste Reizüberflutung, unsere Sinne waren bei unserer Ankunft in Delhi nur noch überfordert.

Delhi – die Hauptstadt

Aufgrund den Sehenswürdigkeiten empfehlen manche eine Woche in Delhi zu bleiben. Unser Tipp: Raus aus Delhi! Der Kulturschock nach Ankunft muss erstmals verarbeitet werden, zudem hat der Norden von Indien deutlich schönere Städte als Delhi zu bieten. Die bittere Armut in dieser Megametropole ist für viele Ausstehende nur schwer zu ertragen. Sehenswert u.a. sind einige Monumente wie das India Gate, der Siegesturm, das Rote Fort oder auch das Humayun-Mausoleum.

Jaipur – The Pink City

Die Hauptstadt des indischen Bundesstaates Rajasthan ist voller Zeugnisse der königlichen Familie, die vor Tausenden von Jahren die Region regierte und 1727 die heutige Altstadt gründete. Jaipur wird aufgrund der Farbe der wichtigsten Bauten auch Pink City genannt. Das wohl aussergewöhnlichste und beeindruckendste Bauwerk ist der Hawa Mahal (Palast der Winde), welcher ein Teil des riesigen Stadtpalasts der hiesigen Maharajas ist. Sehenswert zudem ist das Fort Amber und das Jantar Mantar (auf Deutsch: magisches Gerät), ein Observatorium im Sinne einer Sammlung von neunzehn architektonisch astronomischen Instrumenten.

Samode Palace – Heritage Hotels of India

Von Jaipur aus lohnt sich der Abstecher in das beschauliche Dorf Samode, das rund 40 Kilometer nördlich von der Pink City liegt. Das erstklassige Palasthotel Samode Palace gehört zu den Heritage Hotels of India und ist ein wahres Schmuckstück. Hier konnten wir uns sehr gut vorstellen, wie die Wirklichkeit der einstigen, prunkvollen Maharaja-Zeit aussah.

Ranthambhore Nationalpark – auf Tigersuche

Im europäischen Winter ist in Ranthambhore Nationalpark Saison für Tigersafaris. Um den König des Dschungels zu Gesicht zu bekommen, braucht ihr aber ganz schön viel Glück. Im 400 km² grossen Nationalpark, ein ehemaliges Jagdrevier des Maharajas, leben knapp 50 Königstiger. Leider hatten wir kein Glück und die Tiger blieben für uns im Verborgenen.

Agra – Taj Mahal! Liebe über don Tod hinaus

In Agra stand das grösste Highlight auf dem Programm – das atemberaubende Taj Mahal! Mittlerweile haben wir die Grenze von Rajasthan überschritten und waren im Bundesstaat Uttar Pradesh angekommen.

Das Taj Mahal ist ein Zeichen einer Liebe, die den Tod überdauert. Das Mausoleum und der wunderschöne Garten hat der damalige Grossmogul Shah Jahan zum Gedenken an seine verstorbene Frau Mumtaz Mahal anlegen lassen. Mit dem Bau wurde kurz nach ihrem Ableben (1631) begonnen und dauerte bis 1648. Nur die besten Architekten wurden beauftragt, selbst der bekannte Architekt Abu Fazel liess seine persische Kunst mit der indischen zusammenfliessen.

Autopanne in der indischen Pampa

Uns wurde von einer Selbstfahrer-Rundreise abgeraten, so mieteten wir in Delhi ein Fahrzeug inklusive Fahrer an. Bereits auf den ersten Kilometern bereuten wir diese Entscheidung in keinster Weise. Der Strassenverkehr war wirklich der absolute Horror! Einerseits war es für uns spannend zu beobachten, wie unzählige Lastwagen, Autos, Mopeds und Fahrräder um die heiligen Kühe herum zirkelten. Dazwischen huschten wieder Menschen oder Hunde über die Strasse. Wirkliche Strassengesetze schien es in Indien nicht zu geben, die fahrbaren Untersätze waren oftmals in einem katastrophalen Zustand und kaum mehr strassentauglich. Und andererseits blieb uns fast das Herz stehen, da wir in manchen Situationen nicht abschätzen konnten, ob wir wieder heil nach Hause kommen würden. Und dieses Gefühl verschärfte sich abrupt, als wir Mitten in der indischen Pampa eine Autopanne hatten. Diagnose: Kupplung futsch.

Da standen wir nun, am Strassenrand, mitten im Nirgendwo mit einem qualmenden Auto. Nicht weit entfernt gab es eine Baustelle und es dauerte nicht lange, bis die gesamte Arbeiterschaft neugierig um unser Auto herum stand. Wir waren DIE Attraktion! Unser Fahrer versuchte uns Hilfe zu organisieren, stand aber kurz darauf vor einem Hindernis. Denn sein Handy funktionierte nur innerhalb Delhi (oder er hatte kein verfügbares Guthaben). Schliesslich rief er mit unserem Handy um Hilfe, einige Zeit später tauchte dann auch unser Abschleppdienst auf.

Natürlich gab es in Indien keine Regeln, wie ein Auto abgeschleppt werden muss. So mussten wir in unserem Fahrzeug verbleiben und wurden mittels einer Metallstange an unseren Abschleppwagen, ein klapperndes Irgendwas, angehängt. Uns war ganz schön mulmig zumute, was sich auch nicht besserte, als der Wagen vor uns Gas gab. Unsere Rettung in der Not schreckte nicht davor zurück, andere Fahrzeuge zu überholen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir schweissgebadet in einer Werkstatt an. Einmal mehr erregten wir entsprechend Aufmerksamkeit. Jedoch war der ganze Spuk nach wenigen Minuten beendet, denn es wurde gerade ein Cricket-Spiel übertragen. Die Reparatur unseres Wagens musste warten. So setzten wir uns mit der Mannschaft der Werkstatt in den Aufenthaltsraum und schauten das Spiel mit an.

Einige Stunden später sassen wir, mit ersetzter Kupplung, wieder in unserem Auto und fuhren zurück nach Delhi wo unsere Reise durch Nordindien endete.

Unsere Reise durch Indien war sehr abenteuerlich und hat uns tief bewegt. Denken wir heute an diese Zeit zurück, haben wir immer noch ein kunterbuntes Chaos im Kopf. Einerseits waren die erlebten Momente sehr beeindruckend und farbenfroh, andererseits gab es Eindrücke, die uns sehr schockierten und ein tristes Gefühl hinterliessen. Emotional war diese Reise die reinste Achterbahnfahrt und dennoch haben wir den Entscheid nach Indien zu reisen nie bereut. Alle Eindrücke, die wir gewonnen haben, sind unbezahlbar.

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