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Taiwan

Das unbekannte Taiwan östlich der Volksrepublik China.

Der Inselstaat beeindruckt mit modernen Städten, traditionellen Tempeln und einer zauberhaften Berglandschaft.

Taiwan blieb bislang vom Massentourismus verschont und kommt als Reisedestination insbesondere bei Individualisten auf den Plan. Der Inselstaat geizt nicht mit seinen Reizen, vereint Tradition mit Moderne auf eine beeindruckende Art. Nicht umsonst nannten die portugiesischen Seefahrer Taiwan früher Formosa (auf Deutsch: schön). Die Berge erheben sich majestätisch bis über 3000 Meter, dazwischen liegen Täler und Schluchten. Auch die moderne Hauptstadt Taipeh hat einiges anzubieten.

In der Hochsaison der Taifune (Mai – Oktober) sollte Taiwan eher gemieden werden, da sich die wenigen Ebenen mit den breiten Flussbetten dann in nur wenigen Stunden komplett füllen. 1987 wütete im Süden Taiwans ein Taifun namens Gerald, zerstörte 107 Wohnhäuser und beschädigte weitere 349. Mehr als eine halbe Million Menschen blieben ohne Strom. Der geschätzte Verlust für die örtlichen Fischer und Bauern des Gebiets lag bei rund 3.5 Millionen US$. Doch Gerald war nur ein kleiner Taifun, von durchschnittlich vier pro Jahr. Diese ziehen meist von (süd)östlicher Richtung kommend über Taiwan hinweg.

Die politische Geschichte ist etwas kompliziert.

Faktisch ist Taiwan ein eigenständiger demokratischer Staat, juristisch aber weltweit (oder bis auf ein paar sehr wenige Ausnahmen) nicht anerkannt. Die mächtige Volksrepublik China will eine Wiedervereinigung, doch Taiwan lehnt diese bis heute ab. In den 1950er Jahren wurde dieser Konflikt militärisch ausgetragen, ab den 1980er Jahren folgte aufgrund von wirtschaftlichen Interessen eine allmähliche Annäherung. Mit dem Amtsantritt des taiwanesischen Präsidenten Ma Ying-jeou im Jahr 2008 beruhigten sich die Beziehungen, tendieren aber seit der Amtsübernahme von Tsai Ing-wen im Jahr 2016 wieder zu einer Verschlechterung, denn die neue Präsidentin forciert die politische Selbstbestimmung von Taiwan vehement und hat das Feuer neu entfacht.

Nord-Taiwan: Taipeh

Taipeh ist eine moderne Metropole mit Gassen aus der japanischen Kolonialzeit und liegt im Norden der Insel. Die Skyline wird dominiert durch den Wolkenkratzer Taipei 101, welcher einem Bambusrohr ähnelt. Liebhaber von asiatischen Märkten werden begeistert sein, denn Taipeh hat auch eine lebendige Streetfood-Szene.

Konfuzius befürwortete Bildung für alle.

Konfuzius wird als Staatsmann und auch als Lehrer verehrt. Er befürwortete eine Bildung für alle und nicht nur für die privilegierte Schicht des Adels. Am 28. September ist in der Volksrepublik China der Tag der Lehrer, an dem den Lehrern für ihren Beitrag zur Förderung junger Menschen gedankt wird. Der Lehrerberuf geniesst in China als auch in Taiwan ein hohes Ansehen. Der Konfuziustempel in Taipeh besteht seit 1879 und wurde während des China-Japan-Krieges 1894 in Mitleidenschaft gezogen. 1925 wurde der Konfuziustempel neu errichtet.

Die Schatzkammer von Taipeh.

Ein Besuch des Nationalen Palastmuseums gehört bei jeder Taiwan-Reise zum Pflichtprogramm. Die Schatzkammer von Taipeh beherbergt die weltweit grösste Sammlung chinesischer Kunstwerke von unschätzbarem Wert.

Ost-Taiwan: Taroko Nationalpark

Wasserfälle, Tunnel, Hängebrücken und atemberaubende Ausblicke machen die Taroko-Schlucht zu einem unvergesslichen Erlebnis. Nicht ohne Grund ist der Taroko Nationalpark die meistbesuchte Naturattraktion von Taiwan. Auch hier gibt es wiederum einiges aus der asiatischen Kultur zu entdecken. Besonders mystisch sind die Pagoden und Tempel in den Berghängen, wenn sie vom Nebel eingehüllt werden.

Ost-Taiwan: Sanxiantai

Strand in Sicht! Nach ein paar Tagen inmitten des Taroko Nationalparks fanden wir uns am Meer wieder. Bekannt ist Sanxiantai für ihre lange, wellenförmige Brücke, welche einem Seedrachen nachempfunden ist. Sie verbindet die Insel mit der Küste von Taiwan. Der Name Sanxiantai bedeutet Plattform der drei Unsterblichen und bezieht sich auf die drei grossen stehenden Felsen auf der kleinen Insel.

Ost-Taiwan: Shihtiping

Shihtiping ist ein kleiner reizvoller Küstenort, knapp 70 Kilometer südlich von Hualien. Der Ort ist eher unbekannt, bietet aber einen tollen Kontrast zu den Städten von Taiwan. Ideal für Reisende, die auch auf der Suche nach Erholung sind. Hier scheint die Zeit wirklich stehen zu bleiben. Geniesst einfach die Umgebung und schaut den Fischern beim angeln zu.

Süd-Taiwan: Kaohsiung

Kaohsiung ist die drittgrösste Metropole von Taiwan und verfügt wie Taipeh über einen internationalen Flughafen. Wer sich ins taiwanesische Nachtleben stürzen will, ist hier richtig. Für Kauflustige gibt es diverse Einkaufsmöglichkeiten, von grossen Kaufhäusern bis zu bunten Nachtmärkten ist hier alles vorhanden.

Wir haben uns jedoch der ruhigen Seite von Kaohsiung gewidmet. Durch einen Programmfehler landeten wir nicht in der schillernden Stadt, sondern im grössten buddhistischen Kloster von Taiwan. Rückblickend war dies der eindrücklichste Ort unserer ganzen Taiwan-Reise und auf jeden Fall auch der spirituellste.

Der Orden Fo Guang Shan im gleichnamigen Kloster widmet sich der Mahayana-Tradition und lehrt das Mitgefühl mit allen Lebewesen. Der Orden wurde 1967 von einem bekannten Mönch gegründet. Gemeinsam fördern und entwickeln sie den humanistischen Buddhismus. Unter anderem unterhalten die Mitglieder ein Haus für Kinder, eine Haupt- und Hochschule, ein Altersheim sowie eine Fernsehstation.

Zentral-Taiwan: Sonne-Mond-See

Aufgrund der Schönheit des smaragdgrün schimmernden Sees und der friedlichen Atmosphäre in der Umgebung hat sich dieses Gebiet zum Lieblingsziel von taiwanesischen Honeymooner gemausert. Vom Wenwu-Tempel geniesst ihr einen sehr schönen Weitblick über den Sonne-Mond-See. Auf keinen Fall verpassen dürft ihr die reizende Tze-en-Pagode.

Taiwan ist auf jeden Fall keine alltägliche Destinationen.

Aber wie Konfuzius so schön sagte:

Wohin du auch gehst, geh mit deinem ganzen Herzen!

Konfuzius

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