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Nordwales, Grossbritannien

Zerklüftete Küsten, bergige Nationalparks und die keltische Kultur – wir freuten uns auf unsere Sommerferien in Wales.

Wie um alles in der Welt wir auf diese Destination gekommen sind? Das wissen wir auch nicht mehr so genau… manche behaupten, in Wales gebe es nichts ausser Schafe. Aber das kennen wir ja schon ziemlich gut von Island und den Färöern. Vermutlich schwelgten wir noch immer in unseren Erinnerungen an unsere tollen Reisen durch Irland und Schottland, da liegt die Idee mit Wales nicht weit entfernt.

In Wales gibt es mehr Burgen, als in jedem anderen Land Europas. Im Land der Mythen und Legenden ist die walisische Sprache noch weit verbreitet und die Flaggen mit dem roten Drachen krönen historische Festungen. Obwohl Wales gerade mal zwei Autofahrstunden von London entfernt liegt, hat man das Gefühl in eine andere Welt einzutauchen. Genau was wir suchten!

Da die Flugverbindungen ab Zürich nach Cardiff nicht die besten waren, entschieden wir uns nach Manchester zu fliegen und dann direkt nach Bangor im Norden von Wales weiterzufahren.

Der Norden von Wales ist nicht sehr touristisch, hat aber einiges zu bieten. Die Distanzen sind nicht weit, daher übernachteten wir die ersten Nächte in der Nähe von Bangor und erkundeten die Umgebung mittels Tagesausflügen. 

Übernachtet haben wir im Hotel The Slate, welches uns sehr gut gefallen hat. Besonders hervorzuheben ist auch das zugehörige Restaurant, welches auch bei Einheimischen und für Familienfeiern sehr beliebt ist. Unbedingt reservieren!

Conwy

Unser erster Tag führte uns zum Conwy Castle in der gleichnamigen Stadt. Die mittelalterlichen Stadtmauern gehören zu den besterhaltenen Anlagen weltweit. Nebst dem imposanten Schloss befindet sich hier auch das kleinste Haus von Grossbritannien.

Llandudno

Unser Weg führte uns weiter nach Llandudno, zum grössten Seebad von Wales. Zu dieser malerischen Stadt im viktorianischen Stil gehört eine ins Meer hinausragende Seebrücke mit vielen Läden und Vergnügungslokalen. Hoch hinaus zum Great Orme geht es mit der Standseilbahn oder auf der Panoramastrasse Marine Drive. Von oben genossen wir wunderbare Blicke über die Irische See, für einen längeren Aufenthalt war es uns aber definitiv zu windig und zu kalt. Nahe bei der Bodenstation zum Great Orme finden auch die alljährlichen britischen Kunstschneemeisterschaften statt. 

Snowdonia Nationalpark

Der älteste Nationalpark in Wales, der Snowdonia wurde 1951 eröffnet und ist wegen seinen zahlreichen Bergketten insbesondere bei Bergsteigern und Kletterern beliebt. Bereits Sir Edmund Hillary trainierte hier für seine Mount Everest Besteigung. Wer den Mount Snowdon (1085m), den höchsten Berg von Wales auf bequeme Weise erklimmen will, nimmt einfach (wie wir) die Snowdon Mountain Railway. Es empfiehlt sich die Tickets auf jeden Fall im Voraus online zu kaufen, da dies ein sehr beliebtes Ausflugsziel ist. Die malerische Fahrt dauert eine gute Stunde, die Zeit auf dem Gipfel ist jedoch auf 30 Minuten beschränkt, bevor es wieder zurück zur Bodenstation geht. Wer seine Bahn verpasst, hat keinen garantierten Platz bei späteren Rückfahrten und muss unter Umständen nach unten wandern – also aufgepasst und die Zeit im Auge behalten!

Betws-y-Coad

Da wir unser Bahnticket erst für den Nachmittag gebucht hatten, besuchten wir am Vormittag noch die Kleinstadt Betws-y-Coed und Llanrwst. 

Betws-y-Coed ist ein Tourismuszentrum im Snowdonia-Nationalpark und hat an und für sich nicht viel zu bieten. Aber ein Spaziergang durch das schöne Städtchen lohnt sich auf jeden Fall. Zudem gibt es beim Bahnhof zahlreiche kleine Läden und Restaurants, die sich für eine Pause anbieten.

Llanrwst

Llanrwst liegt nicht weit von Betws-y-Coed entfernt und bietet ein tolles Fotomotiv – eine alte Steinbrücke und im Hintergrund ein grasüberwachsenes Teehaus. Wir sind in unserem Reiseführer auf dieses Bild gestossen und mussten einfach dahin fahren.

Insel Anglesey

In unserer Reiseplanung hatten wir einen ganzen Tag für die Insel Anglesey reserviert – diese liegt an der Nordwestküste von Wales in der Irischen See, die Landschaft ist von Hügeln geprägt.

Llanfairpwll­gwyngyllgogery­chwyrndrobwll­llantysilio­gogogoch

Unser erste Stopp führte uns nach Llanfairpwll­gwyngyllgogery­chwyrndrobwll­llantysilio­gogogoch. Ein Schuhmacher dachte sich im 19. Jahrhundert diesen Zungenbrecher aus, um das Dorf für den Handel attraktiver zu machen und die Eisenbahngesellschaft dazu zu bewegen, an der Hauptstrecke London-Manchester-Holyhead einen Bahnhof einzurichten. Der Name bedeutet in der walisischen Sprache „Marienkirche (Llanfair) in einer Mulde (pwll) weisser Haseln (gwyn gyll) in der Nähe (ger) des schnellen Wirbels (y chwyrn drobwll) und der Thysiliokirche (llantysilio) bei der roten Höhle (gogo goch).“ Mit den 58 Buchstaben hat das Dorf den längsten Ortsnamen Europas. 

Llanddwyn

Wer Sandstrände und Leuchttürme liebt, ist auf Anglesey genau richtig. Wir genossen einen ausgiebigen Spaziergang zum Llanddwyn-Leuchtturm auf der gleichnamigen Gezeiteninsel, welche zu Fuss nur bei Ebbe erreichbar ist. Dies wurde uns erst beim Rückweg bewusst, als wir durch das Wasser waten mussten. Das kühle Nass war eine Wohltat für unsere Füsse, aber wir hatten Glück, denn eine Stunde später wäre der Höchststand erreicht gewesen.

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