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Färöer – Anreise auf dem Seeweg

Endlich war es soweit! Die lang geplanten Sommerferien standen vor der Tür.

Das Fahrzeug vollbeladen mit allem nötigen für eine fast vierwöchige Reise – kein einfaches Unterfangen, insbesondere für die Frau im Haushalt.

So eine Autoreise bringt ja in Bezug auf das Gepäck einige Vorteile – Übergepäck hat man erst, wenn der Kofferraum nicht mehr zugeht. Aber diesen Schritt hatten wir gut gemeistert – alles war verstaut und wir waren bereit für die Abreise.

Unser Etappenziel Hirtshals (DK) lag gut 1’300 km von unserem Wohnort entfernt, daher entschieden wir uns für einen Übernachtungsstopp in Stuttgart und Hamburg, bevor wir dann die dänische Grenze nach Aalborg passierten. Hierbei handelt es sich um die viertgrösste Stadt von Dänemark, welche uns mit ihrer schönen Altstadt und dem Hafenviertel positiv überraschte – zumal war sie für uns ideal gelegen, die Weiterfahrt von dort zum Fährterminal in Hirtshals dauerte knapp eine Stunde. Übernachtet haben wir im Scandic Aalborg Ost und waren mit unserer Wahl sehr zufrieden.

Schiff ahoi! Mit Smyril Line auf die Färöer.

Was waren wir aufgeregt – (über)pünktlich wie eine Schweizer Uhr waren wir bereits drei Stunden vor Einschiffung am Fährterminal angekommen. Hirtshals ist ein ziemlich verschlafenes Nest, überraschte uns aber mit sonnigem Wetter, einem wunderschönen Leuchtturm und einer kleinen Einkaufspassage. So verflog die Zeit rasch und wir machten uns auf die Suche nach der M/S Norröna der färöischen Reederei Smyril Line, welche uns nach Tórshavn schippern sollte. Am Fährterminal angekommen, wurden wir über das weitere Vorgehen instruiert – bei Einschiffung darf nur der Fahrer im Fahrzeug bleiben, alle anderen Passagiere müssen das Schiff über die Gangway passieren.

Rückblickend leuchtet uns dieses Vorgehen ein – bei der Einschiffung mit dem Auto ging es sehr hektisch zu und her, ein Fahrzeug nach dem anderen wurde eilig eingewiesen, es blieb kaum Platz die Fahrertüre zu öffnen, geschweige denn noch das Gepäck auszuladen. Nachdem auch unser Auto sicher verstaut war, trafen wir uns auf dem Schiff wieder und genossen die Abfahrt von Hirtshals Richtung Färöer vom Sonnendeck aus. Wie im Norden üblich, hatten wir bereits unseren ersten Hotdog gemampft.

Die Überfahrt auf die Färöer war erstaunlich ruhig, nach rund 30 Stunden auf See waren wir dann aber dankbar, wieder festen Boden unter unseren Füssen zu haben. Die M/S Norröna ist nicht zu vergleichen mit einem Luxus-Kreuzfahrtschiff, es handelt sich in erster Linie um eine Fähre, welche Dänemark und die Färöer als einziges Linienschiff verbindet. Dementsprechend hatte es auch viele färöische Passagiere an Bord. An Unterhaltung wird aber einiges geboten: das WM-Spiel England vs. Schweden wurde live übertragen, zudem gab es ein kleines Kino, Hot Tubes und ein Mini-Fussballfeld auf dem Sonnendeck, Spielautomaten und auch Entertainment mit Live-Musik und Bingo-Spielen. Verhungern mussten wir auch nicht auf der Überfahrt, wir hatten die Auswahl zwischen drei verschiedenen Restaurants – nur, alles hatte seinen (hohen) Preis.

Für die Überfahrt bis Tórshavn mussten wir für unsere Deluxe-Kabine und unseren Geländewagen EUR 1’900 hinlegen – und das one way. Die Auslagen an Bord läpperten sich dann auch rasch zusammen. Natürlich sind die Färöer auch via Flugzeug zu erreichen, unser Motto bis Island stand jedoch ganz im Sinne von „the magic of slow travel“. 

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