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Amarillo & Fort Worth, Texas, USA

Texas, der Lone Star State.

Rinderherden und Cowboys in Texas.

Franziska hatte Texas schon länger ins Visier genommen und brauchte etwas Überzeugungsarbeit, dass sich Pascal auch dafür begeistern konnte. Sie kann ganz schön beharrlich sein! Auf jeden Fall freuten wir uns im Frühling 2016 sehr auf unseren geplanten US-Roadtrip. Auf dem Reiseplan standen ChicagoLas Vegas – Austin – San Antonio – Fort Worth und New Orleans.

Leider können die gemachten Pläne nicht immer umgesetzt werden.

Am zweiten Tag in Chicago erhielten wir aus der Schweiz die Nachricht, dass es in Texas heftigste Unwetter mit sehr unschönen Überschwemmungen gab, insbesondere rund um Houston. Als erstes versuchten wir in unserem Hotel in Chicago Informationen zu bekommen, blieben aber erfolglos. Anschliessend nahmen wir mit unserer Unterkunft in Austin Kontakt auf, dort wurde uns vor einer Anreise abgeraten.

Das Wetter bliebe unberechenbar, zudem seien etliche Free- und Highways aufgrund dem Hochwasser gesperrt, es wurden sogar Pferde weggeschwemmt. Die Lage war uns zu unsicher und deshalb planten wir unsere ursprüngliche Reise schweren Herzens um.

Nach ein paar tollen Tagen in Chicago flogen wir wie ursprünglich geplant weiter nach Las Vegas. Trotz der Umbucherei versuchten wir das Beste aus unseren Ferien zu machen und überlegten uns eine Alternative. So mieteten wir in Las Vegas einen Mietwagen und hatten ein neues Ziel vor Augen – ein Roadtrip von Las Vegas bis Fort Worth. Diese Route führte uns durch vier Bundesstaaten (Nevada, Arizona, New Mexico und Texas), zudem gibt es entlang dieser Route einige tolle Nationalparks und andere Sehenswürdigkeiten. Fort Worth ist von Las Vegas rund 1’200 Meilen entfernt, weshalb hierfür eine Reisezeit von ca. 10 Tagen zu empfehlen ist. Da wir den Flug von Fort Worth nach New Orleans bereits gebucht hatten, mussten wir die Strecke in knapp 5 Tagen schaffen.

Am Ende der umgeplanten Route konnten wir dann doch noch etwas texanische Luft schnuppern und waren begeistert. Der Lone Star State ist eine Staat der Superlative, in dem alles ein bisschen grösser ist als anderswo. Ursprüngliche Naturlandschaften, Kakteen, Ölfelder, Gürteltiere, Cowboys und unendliche Prärieren – das ist Texas.

Amarillo, Texas, USA

Der Name Amarillo ist spanisch und bedeutet gelb, was mit der gelblichen Erde und den unzähligen gelben Wiesenblumen zu erklären ist. In Amarillo befindet sich auch die Kunstinstallation Cadillac Ranch, welche wir uns unbedingt ansehen mussten.

Diese Outdoor-Ausstellung mitten im Nirgendwo ähnelt einem Autofriedhof, nur stecken die Cadillacs senkrecht in der Erde und sind über und über mit Graffitis bemalt. Jeder Besucher darf seine farblichen Spuren hinterlassen, so ändern die Wagen ständig ihr Aussehen. Von Zeit zu Zeit werden die Cadillacs übermalt, so dass noch viele Besucher ihre Freude daran haben können.

Fort Worth, Texas, USA

Fort Worth ist die fünfgrösste Stadt von Texas und liegt nur ca. 50 Kilometer von Dallas entfernt. Übernachtet haben wir im Bed & Breakfast Texas White House, welches wir euch wärmstens empfehlen können. Die Unterkunft ist ein historisches Haus, das 1910 gebaut wurde. Das abwechslungsreiche Frühstück wird an einem grossen Familientisch serviert, an welchem alle Gäste Platz nehmen. Die Hotelbesitzerin kümmert sich selber um alle Wünsche, was den Aufenthalt auch sehr persönlich macht. Man fühlt sich einfach zu Hause.

Durch die familiäre Grösse des Hotels, kommen die Gäste auch rege in Kontakt. So wurde uns geraten, Dallas wegzulassen und den Fokus auf Fort Worth zu richten. Sehr viele Texaner arbeiten in Dallas, wohnen aber ausserhalb. Das macht Dallas zu einer fast ausschliesslichen Business-Stadt, nach Feierabend ist dort nichts mehr los. So schmiedeten wir Pläne für Fort Worth und stellten bald fest, dass es sich hierbei um eine waschechte Cowboy-Hochburg handelte.

Stockyards, Fort Worth, Texas, USA

Ein Besuch bei den berühmten Stockyards durfte natürlich nicht fehlen. Die Stadt war eines der grössten Viehhandelszentren der USA, hier könnt ihr die für Texas typischen Longhorn-Rinder hautnah erleben. Am Cattle-Drive werden die Tiere zweimal täglich durch den Stadtteil getrieben.

Der Stockyards National Historic District ist ein tolles und authentisches Viertel. Viele historische Gebäude wurden bewahrt, es sieht immer noch fast aus wie vor 100 Jahren. Es gibt auch viele Einkaufsmöglichkeiten, typische Saloons und Line-Dancing.

Die dort existierende Wild-West-Atmosphäre animiert den einen oder anderen Besucher zum Kauf eines massgefertigten Cowboy-Hutes oder zu handgemachten Stiefeln. Why not!

Einmal mehr hatten wir eine tolle USA-Reise erlebt, aber dieses Mal schienen wir effektiv vom Pech verfolgt zu sein.

Die Chronologie unserer Pechsträhne

#1 Unser Flug von Zürich nach Kopenhagen hatte auf aufgrund einer technischen Störung auf unbestimmte Zeit Verspätung.

#2 Aufgrund den Unwettern und Überschwemmungen in Texas mussten wir die Route unserer bereits geplanten Reise ändern, Austin und San Antonio mussten wir vergessen.

#3 Unsere neue Route führte uns von Las Vegas (Nevada) nach Fort Worth (Texas). Dazwischen liegen rund 1’200 Meilen, welche wir in fünf Tagen bewältigen mussten. Auf der Strecke passierten wir (unbewusst) die Tornado Alley und das Mitten in der Hochsaison der Wirbelstürme (März-Mai).

#4 Auf dem Flug von Chicago nach Las Vegas wurde Pascal von der Passagierliste gestrichen, da der Flug überbucht war.

#5 In Forth Worth (Texas) gab es am Tag unserer Ankunft eine Unwetterwarnung, das Hotel nahm mit uns Kontakt auf und bat uns am frühen Nachmittag anzureisen und die Unterkunft nicht mehr zu verlassen.

#6 Aufgrund dem anhaltenden Unwetter war der Flug von Fort Worth (Texas) nach New Orleans (Louisiana) mehr als unruhig. Wir lieben Turbulenzen!

#7 Das Unwetter folgte uns nach New Orleans. Es gab Starkregen, zudem drohte der Mississippi über die Ufer zu treten. Es gab eine entsprechende Sturzflutwarnung, sogar das New Orleans Jazzfestival musste abgebrochen werden.

#8 Auf unserer Heimreise (New Orleans – Chicago – Kopenhagen – Zürich) machte die (missgelaunte) Dame am Check-In einen Fehler und stornierte unseren Flug von Kopenhagen nach Zürich. Das hatte zur Folge, dass wir bei jeder Zwischenlandung an den Schalter mussten und nach minutenlangen Diskussionen dann unser Ticket für den Weiterflug erhielten. In Chicago hätten wir deshalb fast unseren Anschlussflug verpasst!

#9 Am Flughafen in Kopenhagen gab es einen Wasserrohrbruch und deshalb mussten sämtliche Toiletten geschlossen werden. Franziska wusste davon natürlich nichts und suchte vergebens eine Toilette – denn Flugzeug-Toiletten mag sie nicht besonders.

Fast auf jeder Reise gibt es die eine oder andere Unregelmässigkeit, bestenfalls einfach nicht die Nerven verlieren und nach einer Lösung finden. Ist das Problem überwunden, gibt es zu Hause umso mehr Storys zu erzählen!

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