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Auf Safari im Sanbona Wildlife Reserve, Südafrika

Luxuriöse Safari-Tage in der Dwyka Tented Lodge im südafrikanischen Sanbona Wildlife Reserve.

Das Sanbona Wildlife Reserve ist ein ehemaliges Farmland. Es wurde in den 90er Jahren in ein Wildschutzgebiet umgewandelt. Das Gebiet ist rund 58’000 Hektar gross. Das entspricht in etwa der Grösse von Singapur. Wir freuten uns auf grossartige Safari-Tage.

Das Sanbona Wildlife Reserve ist das zweitgrösste Privatreservat von Südafrika. Hier wird Tierschutz gross geschrieben. Aufgrund der Grösse des Parks werden zum Schutz der Tiere auch Drohnen und Helikopter eingesetzt. Leider ist dies aufgrund der immer noch stattfindenden Wilderei nach wie vor erforderlich.

Auf dem Boden wird das Sanbona Wildlife Reserve rund um die Uhr durch zahlreiche Ranger bewacht. Das Gebiet umfasst zudem ein 8’000 km langer Zaun. Dieser ist mit 12’000 Volt geladen.

Das Reservat ist auch sehr engagiert hinsichtlich der nachhaltigen Vermehrung der Tiere. Bevor ein Tier zur Fortpflanzung mit einem anderen Park ausgetauscht wird, wird vorab die ganze Genetik untersucht. Das ist wichtig aufgrund von artenspezifischen Krankheiten. Sonst könnte ein gesamter Bestand gefährdet werden. Zum Beispiel ist Tuberkulose bei Büffeln ein weit verbreitetes Problem.

Die Büffel im Sanbona Wildlife Reserve waren von den anderen Tieren separiert. Eine Reintegration mit anderen Arten ist nach einer gewissen Quarantänezeit möglich und war auch bereits geplant. Nur hatten sich die Büffel daran gewöhnt, durch die Menschen gefüttert zu werden. Obwohl das Gatter offen war, blieben sie im separierten Bereich. Offenbar waren sie etwas zu verwöhnt und zu faul, ihre eigene Beute zu jagen. Solche krankheitsfreien Tiere werden übrigens mit einem Wert von fast 10 Mio. Euro gehandelt. Wir staunten nicht schlecht!

Die Übernachtungsmöglichkeiten im Sanbona Wildlife Reserve.

Im Sanbona Wildlife Reserve gibt es verschiedene Unterkünfte für unterschiedliche Ansprüche. Für die Campingbegeisterten unter euch gibt es das Sanbona Explorer Camp. Für Familien gibt es die kinderfreundliche Gondwana Family Lodge. Reisende mit höheren Ansprüchen nächtigen bevorzugt in der Unterkunft Tilney Manor oder in der Dwyka Tented Lodge.

Wir entschieden uns für die Dwyka Tented Lodge. Auf unseren zahlreichen Reisen durften wir schon in sehr schönen Unterkünften übernachten. Die gesammelte Safari-Erfahrung hilft uns bei der Auswahl entsprechende Fokuspunkte zu setzen. Natürlich strapazieren luxuriöse Safari-Lodges das Budget entsprechend. Es lohnt sich jedoch das Gesamtangebot zu vergleichen. Üblicherweise sind im Übernachtungspreis pro Tag zwei Pirschfahrten inkludiert und die Verpflegung mit Vollpension.

Die Anreise zur Dwyka Tented Lodge im Sanbona Wildlife Reserve.

Bereits in der Welcome Lounge wurden wir sehr nett empfangen. Wir fühlten uns sofort willkommen. Die Welcome Lounge ist der Treffpunkt für alle Gäste, welche nicht mit dem eigenen Fahrzeug bis zur Lodge fahren möchten. Hier stellten wir unseren Mietwagen ab und verteilten uns mit anderen Gästen in kleine Transporter mit 4×4 Antrieb. Die Fahrt von der Welcome Lounge bis zur Dwyka Tented Lodge dauerte rund 45 Minuten. Die Strassen sind auch mit Fahrzeugen ohne Allradantrieb gut zu befahren, jedoch wird bei Regen davon abgeraten.

Bei der Dwyka Tented Lodge angekommen, wurden wir sehr herzlich begrüsst. Die Lobby und der Restaurantbereich waren lichtdurchflutet, sehr einladend und mit vielen natürlichen Materialien eingerichtet. Uns gefällt dieser Stil, da er eine Wärme ausstrahlt, wo wir uns sofort wohl fühlen. Die Lodge hat nur neun Luxuszelte und verhältnismässig viel Personal. Wer hier übernachtet, muss sich um nichts kümmern. Das Team der Lodge kümmert sich um euer Gepäck, sorgt sich um eurer leibliches Wohl und erinnert euch auch an bevorstehende Games Drives. Alles ist sehr persönlich, jedoch nie aufdringlich.

Unsere Unterkunft für die nächsten Tage.

Unser Luxuszelt war wunderschön. Der Innenbereich war mit vielen natürlichen Elementen gestaltet. Nebst einer Innen- und Aussendusche gab es auch noch eine Badewanne. Auch auf der Terrasse liess es sich bestens entspannen, entweder an einem kleinen Tischchen oder auf zwei Liegestühlen mit zugehörigem Jacuzzi. Was waren wir zufrieden!

Auf zur ersten Pirschfahrt.

Nach einem sehr leckeren Mittagessen stand bereits die erste Safari auf dem Programm. Wir waren sehr gespannt, zumal wir auf unserer letzten Safari-Reise in Namibia unglaubliche Sichtungen hatten. Die afrikanische Tierwelt fasziniert uns immer wieder aufs Neue. Unser Herz schlägt schneller, ob wir nun einem Affenrudel oder einem Löwen begegnen.

Die Pirschfahrten im offenen Allradfahrzeug waren sehr gut organisiert. Während unseres ganzen Aufenthalts hatten wir den gleichen Ranger zugeteilt. Chris gab uns allen zahlreiche Informationen zur Flora und Fauna. Dank ihm wissen wir nun auch, dass in Südafrika alle Denkmäler, welche älter als 80 Jahre alt sind unter besonderem Schutz stehen. Das ist auch der Grund, warum es im Sanbona Wildlife Reserve einige alte Grabsteine gibt. Diese stammen aus der Epoche von der Spanischen Grippe. Aufgrund des Denkmalschutzes dürfen diese weder verändert noch weggeräumt werden.

Unser Ranger Chris ist wie Pascal ein passionierter Fotograf. Wir hatten rasch gemeinsame Interessen entdeckt. Und auf einer Safari gibt es unzählige Fotomotive. Die Speicherkarten füllten sich im Nu.

Bush Walk – Morgenspaziergang mit Giraffen.

Bereits auf der ersten Safari hatten wir tolle Sichtungen. Die Ranger dürfen je nach Ausbildung verschiedene Aktivitäten durchführen. Zu unserem Glück war Chris auch für Bush Walks lizenziert. Auf der ersten Morgensafari machten wir uns somit zu Fuss auf den Weg. Wir konnten einige Giraffen bei ihrer Morgenroutine beobachten.

Bush Walk – auf der Suche nach einem Geparden.

Auf einer weiteren Safari erlebten wir wie auch in Namibia zuvor einen Geparden in der Wildnis. In einer kleinen Gruppe marschierten wir durch den Busch. Die eindrückliche Wildkatze entdeckten wir nach rund fünf Kilometern. Und wie auch schon beim ersten Mal, war dies ein sehr tolles Erlebnis.

Nilpferde im Bellair Damm.

In den 20er Jahren wurde durch die Farmer ein Bewässerungsdamm (Bellair Damm) angelegt. Hier werden auch Bootsfahrten angeboten. Jedoch nur wenn der der Stausee genügend Wasser hat. Dies ist abhängig von einer guten Regensaison. Zu unserer Reisezeit trug der Stausee nicht genügend Wasser. Wir konnten uns den Nilpferden jedoch zu Fuss nähern. Aus sicherer Entfernung beobachteten wir eine Hippo-Familie.

Nilpferde hören sehr gut. Sie erkennen uns Menschen lange bevor wir die Tiere sehen. Zeigt ein Nilpferd seine gesamte Körpergrösse, fühlt es sich bedroht. Chris war sehr darauf bedacht, die Reaktion der Tiere zu beobachten. Den Rangern ist es wichtig, dass ihre Gäste die Wildtiere zu Gesicht bekommen. Aber nur soweit, wie sich die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung nicht gestört fühlen.

Chris gab uns auch einige interessante Fakten zu den Nilpferden. Es ist das zweilauteste Tier der Welt, ihre Laute erreichen eine Stärke von 150 Dezibel. Nur der Blauwal ist lauter. Er erreicht 180 Dezibel. Nilpferde können zudem nicht schwimmen. Sie laufen unter Wasser auf dem Boden. So erreichen sie eine Geschwindigkeit von rund 25 km/h.

Weisse Löwen – ein weiteres Highlight.

Die Ranger informieren sich untereinander sehr gut. So wusste Chris, wo sich die Raubkatzen am Vorabend aufhielten. Auf der Rückfahrt von den Nilpferden sichteten wir die weissen Löwen. Chris fuhr mit uns in Laufrichtung der Löwen und stellte den Jeep ab. Dann hiess es warten. Wenige Minuten später sahen wir die zwei Geschöpfe auf uns zulaufen. Eine Begegnung der besonderen Art, das sag ich euch!

Im gesamten Reservat gibt es nur zwei weisse Löwen – ein Weibchen und ein Männchen. Das ganze Fell schimmert wunderschön weiss. Weltweit gibt es nur noch ca. 300 Tiere dieser Art. Leider leben die meisten in Gefangenschaft. Woher die Löwen stammen, weiss niemand so genau. Gemäss der Stiftung White Lion Trust (WLT) könnte eine Eiszeit für die Entstehung verantwortlich gewesen sein. Es sind jedoch keine Albinos, das andersartige Aussehen ist auf ein mutiertes Gen zurückzuführen.

Auf unserer letzten Abendsafari kamen wir in ein starkes Gewitter mit viel Regen, Blitz und Donner. Chris versorgte uns vor Abfahrt mit Regenponchos. Trotz der einsetzenden Kälte und Nässe hatten wir eine tolle Pirschfahrt. Dennoch waren wir dankbar für den heissen Kakao, den uns zurück in der Lodge erwartete.

Während wir uns aufwärmten, zauberte das Team der Lodge uns allen ein Lächeln ins Gesicht. Denn Regen in dieser Gegend wird nicht als lästig sondern als Segen betrachtet. Die Angestellten feierten und dankten, dass der langersehnte Regen endlich da war und die Natur befruchtete. Die Dankbarkeit war einfach nur ansteckend. Solche Momente erleben wir immer wieder in Südafrika.

Das ist einer der Gründe, warum wir dieses Land so sehr lieben.

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