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Färöer – Inselhopping

Inselhopping auf den Färöern: Streymoy, Eysturoy, Borðoy, Kunoy, Vágar.

Voller Tatendrang starteten wir unseren ersten Tag auf den Färöern und besuchten zu Beginn das Dörfchen Kvívík, welches an der Westküste der Insel Streymoy liegt.

Kvívík ist seit der Wikingerzeit auf den Färöern bewohnt und zählt somit zu den ältesten Orten auf den Inseln.

Äusserst gespannt waren wir jedoch auf den nächsten Stopp. Das malerische Dörfchen Saksun liegt im Norden von Streymoy an der Westküste, der Ort ist von hohen Bergen umgeben. Saksun ist ein beliebtes Ausflugsziel und bietet tolle Fotosujets. Vom Sandstrand bis zum Wasserfall, einer kleinen Kirche und Häuser mit grasbewachsenen Dächern war alles dabei und hat uns sehr beeindruckt. 

Weiter auf der Insel Streymoy machten wir uns auf den Weg an die Ostküste – nach Tjørnuvík. Bekannt ist Tjørnuvík für seinen kleinen Sandstrand und den Blick auf das bekannte Wahrzeichen Risin og Kellingin (färöisch für „der Riese und das Weib“). 

Die Legende von Risin und Kellingin besagt, dass Island die Absicht hatte, die einsam im Nordatlantik schwimmenden Färöer zu sich heranzuziehen. Ein Riese und seine Frau machten sich auf den Weg zu den Färöern und legten ein Seil um den Berg Eiði­s­kollur, dem Nordende der Insel Eysturoy. Sie stritten sich dabei aber so lange, bis sie von der aufgehenden Sonne überrascht wurden, welche sie zu Felsen erstarren liess.

Wir machten noch einen kleinen Abstecher nach Gjógv, auf die Nachbarinsel Eysturoy. Gjógv ist das färöische Wort für Felsspalte und rührt daher, da sich im Ort ein kleiner natürlicher Hafen befindet. Der Hafen und die Umgebung ist toll und ein Halt lohnt sich auf jeden Fall. Wir hatten Glück und sahen hier unsere ersten Puffins (Papageitaucher) auf den Färöern.

An dieser Stelle empfehlen wir euch das kleine aber feine Restaurant Gjáargarður, hier kann man sich prima mit einer feinen Suppe oder einer leichten Mahlzeit stärken.

Auf der Rückfahrt entschieden wir uns noch für einen abendlichen Stopp in Tórshavn. Insbesondere die Halbinsel Tinganes mit seiner malerischen Altstadt und der Hafen selbst, sind sehr sehenswert. Es lohnt sich aber auf jeden Fall ohne grosse Planung durch Tórshavn zu schlendern, Verlaufen ist kaum möglich. Als Sushi-Liebhaber gönnten wir uns ein Abendessen im einzigen japanischen Restaurant auf den Färöern und können euch das Etika wärmstens weiterempfehlen. Einen guten Kaffee (noch dazu direkt am Hafen) bekommt ihr im Kaffihúsið.

Die Distanzen auf den Färöern waren geringer als gedacht, so planten wir auch noch den Inseln Borðoy, Kunoy und Vágar einen Besuch abzustatten.

Klaksvík ist die zweigrösste Stadt der Färöer und Zentrum der Nordinseln. Sie liegt an einem der besten natürlichen Häfen des Landes und ist der wichtigste Standort der Fischereiindustrie. Im Vergleich zu Tórshavn hat Klaksvík nicht wirklich viel zu bieten. Wir haben jedoch das äusserst tolle Café Fríða Kaffihús entdeckt, in welches wir gleich zweimal einkehrten. Nach einem Spaziergang durch das Städtchen Klaksvík stärkten wir uns bei Fríða mit einem feinen hausgemachten Kuchen, bevor unser Ausflug weiterging auf die Insel Kunoy. Wir wollten es uns jedoch nicht nehmen lassen, die äusserst lecker aussehenden Burger zu probieren und legten auf der Rückreise nochmals einen Stopp ein.

Nicht viele Touristen fahren auf die Insel Kunoy, aber das war unser nächstes Ziel. Es ist die höchste Insel der Färöer und hat eine raue, aber sehr faszinierende Natur. Nach einer kurzen aber sehr malerischen Anfahrt, haben wir das Örtchen Kunoy, der gleichnamigen Insel, erreicht. Kunoy befindet sich in der Sohle eines Tals inmitten eines Panoramas von über 800m hohen Bergen. Das malerische Dörfchen zählte im September 2016 lediglich 69 Einwohner und war vor dem Tunnelbau (1988) nur über einen Wanderweg erreichbar. 

Wir hatten noch einen halben Tag, bevor unsere Fährreise nach Island weiterging. Ein Aufenthalt auf den Färöern ohne einen Besuch des Wasserfalls Mulafossur in Gásadalur gleicht einer Reise nach New York City, ohne die Freiheitsstatue zu besichtigen. Somit machten wir uns auf den Weg auf die Insel Vágar und hofften auf gutes Wetter. Aufgrund dem sehr wechselhaften Wetter sind die Vorhersagen nicht wirklich zuverlässig. Regen hatten wir nicht viel, aber der Nebel war teils sehr hartnäckig. Rundum Tórshavn war sonniges Wetter und so machten wir uns zeitig auf nach Gásadalur. 

2002 wurde der mautpflichtige Vágartunnel eröffnet, welcher die Insel Streymoy mit Vágar verbindet. Soweit nicht speziell, der tiefste Punkt des Unterwassertunnels verläuft jedoch 105 Meter unter dem Meeresspiegel. Es war immer reine Glückssache, wie das Wetter am Ende des Tunnels war – wir hatten leider Pech, der Nebel hatte uns wieder eingeholt. Wir liessen uns davon jedoch nicht beirren und fuhren zu unserem Tagesziel, dem Wasserfall Mulafossur. Dort angekommen, erreichten wir nach einem kurzen Spaziergang die Klippen. Wir hörten den Wasserfall, konnten aber nur erahnen, wo er lag — denn der Nebel nahm uns die komplette Sicht. Wir blieben geduldig und wurden am Schluss belohnt – nach einer knappen Stunde löste sich der Nebel auf, die Sonne kam zum Vorschein und wir konnten den malerischen Wasserfall mit dem oberhalb gelegenen Dörfchen Gásadalur in seiner vollen Pracht geniessen.

Auf unserer Rückreise zum Fährterminal in Tórshavn, legten wir an der Südküste von Vágar noch eine kurzen Fotostopp ein. Der Ort Sandavágur mit seiner rotweissen Kirche inmitten einer Bucht mit kleinem Sandstrand, war einfach zu schön um einfach daran vorbeizufahren. 

Am Fährterminal angekommen, reihten wir unser Auto in die zugewiesene Spur ein und warteten, bis wir die Fähre nach Island passieren konnten. Anschliessend folgte die gleiche Prozedur, wie schon auf der Hinfahrt von Dänemark. Auf der Smyril Line angekommen, ergatterten wir noch zwei Plätze auf dem obersten Deck und genossen die Abfahrt bei noch immer sonnigen Wetter in Tórshavn. Wir wären gerne noch zwei, drei Tage auf den Färöern geblieben, freuten uns aber auf das nächste Etappenziel – auf nach Island!

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