Afrika, Blog, Kapstadt, Städtereise, Südafrika

Kochkurs mit Bo-Kaap Cooking Tour in Kapstadt, Südafrika

Cape Malay Kochkurs mit Bo-Kaap Cooking Tour in Kapstadt.

Wir lieben gutes Essen, kochen aber auch gerne selbst.

Auf dieser Reise wollten wir die Cape Malay Küche kennenlernen. So schauen wir uns um, ob es in Kapstadt entsprechende Kochkurs-Angebote gab. Nach kurzer Recherche sind wir auf die Bo-Kaap Cooking Tour by Zainie Misbach gestossen. Wir buchten diesen Tages-Kochkurs bereits von zu Hause aus. Wir waren sehr gespannt und freuten uns darauf mit Einheimischen zu kochen.

Nach erfolgter Buchung bekamen wir für unsere Bo-Kaap Cooking Tour alle notwendigen Informationen und auch die Adresse für den Treffpunkt. Das Viertel Bo-Kaap mit den vielen tollen, farbigen Häusern hatten wir bereits auf unserer ersten Kapstadt-Reise besucht. Nach einer kurzen Uber-Fahrt waren wir in Bo-Kaap angekommen und wurden von Zainie und ihrem Sohn Zayed begrüsst. Mit von der Partie waren auch noch zwei Amerikanerinnen. Mutter und Tochter, welche zusammen Südafrika und Botswana bereisten. Wir freuten uns auf einen Tag voller kulinarischer Highlights in guter Gesellschaft.

Bevor wir uns aber die Kochschürzen umbinden konnten, erhielten wir auf einem kurzen Rundgang durch Bo-Kaap noch einige interessante Informationen zum Viertel. Hier leben die Kapmalayen, die Nachkommen jener Sklaven, welche seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts aus Asien nach Kapstadt kamen. Bo-Kaap ist eine beliebte Sehenswürdigkeit und ist vor allem bekannt für seine farbigen Häuser. Fast an jeder Ecke befinden sich historische Gebäude und enge Gassen aus Kopfsteinpflaster.

Die Kapmalayen verbindet ihr islamischer Glaube. Diesen kulturelle Identität konnten sie bis heute bewahren. Bereits während der Zeit der Apartheid kämpften die Bewohner erfolgreich um den Erhalt ihres traditionellen Wohnviertels. Viele verkommene Häuser wurden saniert und gerettet. Gemäss Zayed ist jedoch in den letzten Jahren ein Negativtrend zu beobachten. Viele Einwohner von Bo-Kaap können sich die Häuser aufgrund explosionsartigen Wertsteigerungen nicht mehr leisten und ziehen weg.

Am Ende unseres Rundgangs besuchten wir noch die Atlas Trading Company. Hier kauften wir Gewürze für den anschliessenden Kochkurs. Wir waren überwältigt von der breiten Auswahl und wussten zu diesem Zeitpunkt schon, dass wir nochmals zurückkehren mussten. Der Gewürzladen ist bei Einheimischen sehr beliebt. Alles was in den Regalen steht, ist frisch produziert und wird innerhalb wenigen Tagen verkauft. Wer also Gewürze liebt oder auch spezielle Mehlsorten sucht, wird hier fündig!

Wenige Minuten später waren wir dann in unserer Kochlocation angekommen. Kochen durften wir bei Zainie Misbach zu Hause. Zainie ist in Südafrika keine Unbekannte. Sie kocht seit Jahrzehnten, führte zusammen mit ihrer Familie zwei Restaurants in Kapstadt und war auch einige Male für das lokale Fernsehen engagiert. Wir fühlten uns bei Zainie sehr willkommen und freuten uns auf den gemeinsamen Tag.

Wir kochten einige Stunden und waren alle sichtlich stolz auf unser Ergebnis.

Für den ersten Hunger machten wir Dhaltjies. Diese werden auch Chilli Bites genannt. Dhaltjies sind frittierte Teigkugeln, welche nebst normalen Mehl auch noch Kichererbsen- oder Erbsenmehl beinhalten. Durch das enthaltene Backpulver werden die Kugeln im Biss sehr fluffig. Zum Teig könnt ihr Gemüse nach Wahl reingeschnippeln, wir hatten uns für Spinat entschieden. Natürlich dürfen viele schmackhafte Gewürze nicht fehlen, diese runden die beliebte Vorspeise perfekt ab.

Als zweite Vorspeise machten wir Samosas. Üblicherweise werden diese mit Hackfleisch und Gewürzen zubereitet, aber ihre Grosskinder lieben die Füllung mit Cheddar Cheese und Spinat. Klang im ersten Moment etwas sonderbar, war aber sehr lecker. Den Teig hatte Zainie bereits vorbereitet und wir falteten die Samosas nach ihrer Anleitung. Und ihrem geschulten Blick blieb nichts verborgen. Sie gab uns auch noch den Tipp die restlichen Teigresten in Streifen zu schneiden und zu frittieren. Dazu reichte sie noch selbstgemachte Saucen, welche diesen Snack noch unwiderstehlicher machten.

Als Hauptgang kochten wir ein Chicken Curry und lernten auch was die Gewürzmischung Garam Masala alles beinhaltete. Dieses Gericht ist sehr lecker und einfach zu kochen. Vieles kann gut vorbereitet werden und ihr könnt euch um weitere Speisen kümmern, während der Topf vor sich hinblubbert.

Weiter machten wir auch noch Rooti. Dabei handelt es sich um ein indisches Fladenbrot. Da wir zu Hause auch ab und zu indisch kochen und das Naan bereits kannten, waren wir doch sehr überrascht zu sehen, wie aufwändig die Zubereitung von Rooti ist. Es gibt einige Schritte zu beachten, insbesondere auch bei der Aufbereitung der Fladen. Da viel Butter enthalten ist, muss dies auch gut in den Teig verteilt werden. Dazu wird der Teig in verschiedenen Schritten geknetet und ausgewallt und am Schluss dann wieder zu einer Kugel geformt und kurz eingefroren. Aber auch das hatten wir geschafft!

Nach der ganzen Arbeit genossen wir ein gemeinsames Mittagessen und waren stolz, was wir als Team unter der Anleitung von Zainie alles zubereitet hatten. Und es war auch sehr lecker! Der Tisch war üppig gedeckt und obwohl wir alle reichlich geschöpft hatten, blieben noch Resten übrig. Wir wussten jedoch, dass Zainie die Essensresten an bedürftige Menschen gibt und Food Waste somit kein Thema war. Dies gehört übrigens in ganz Kapstadt zur Selbstverständlichkeit. Auch wir hatten uns im Restaurant daran gewöhnt, allfällige Essensresten einzupacken und auf der Strasse an Obdachlose zu verteilen.

Die Bo-Kaap Cooking Tour war ein tolles Erlebnis, das wir gerne weiter empfehlen!

Explorius mit uns

Entdecke die Welt mit uns. Hier teilen wir gemeinsam Erlebnisse und Eindrücke unserer Reisen.