Von Chiang Rai bis Bangkok, Thailand
Thailand ist vor allem für Strandferien auf den südlichen Inseln bekannt.
Wer sich für Land und Leute interessiert, sollte sich in den Norden des Königreichs aufmachen.
Über 200’000 Schweizer reisen jedes Jahr nach Thailand. Gerade mal ein Drittel besucht dabei den Norden des Landes. Dabei hat gerade diese Region viel zu bieten. Wir waren gespannt, was wir auf unserer Reise durch Thailand alles entdecken würden.
Chiang Rai เชียงราย
Unsere Reise starteten wir im Norden des Landes, in Chiang Rai. Der nordöstlichste Zipfel von Thailand wird als Krone des Nordens genannt. Geprägt wird diese Region von schroffen Felsen, Bergen, Agrarwirtschaft, der traditionellen Stammesbevölkerung sowie Teak- und Kiefernwälder.
Ein Highlight in Chiang Rai ist die private Kunstausstellung Wat Rong Khun (der weisse Tempel) im Stil einer buddhistischen Tempelanlage. Der Bau begann 1997 und ist bis heute noch nicht fertiggestellt, seine komplette Pracht soll der Tempel wohl erst im Jahr 2070 erreichen.
Golden Triangle สามเหลี่ยมทองคำ
Im Goldenen Dreieck der Staaten Laos, Thailand und Myanmar wird Schlafmohn angebaut und zu Heroin verarbeitet. Mae Sai ist die nördlichste Stadt von Thailand und durch eine Brücke mit Myanmar verbunden. Die Grenze zwischen den beiden Ländern ist anhand der Beflaggung zu erkennen. Wer möchte, kann in Mae Sai ein Tagesvisum für den Grenzort Tachilek (Myanmar) kaufen und über den dortigen Markt trödeln. Der Grenzübergang wird wegen des Drogenschmuggels zeitig geschlossen, vorher also unbedingt die entsprechenden Öffnungszeiten beachten.
Chiang Mai มหาวิทยาลัยเชียงใหม่
Chiang Rai ist umgeben von Bergen, die Thailänder nennen die Stadt gerne liebevoll die Rose des Nordens. Als Zentrum des alten Lanna Königreiches von jeher ist der Ort auch für das Kunsthandwerk bekannt. Auf unserer Reise haben wir einer Schirmmanufaktur einen Besuch abgestattet und waren fasziniert von den bunten und kunstvoll verzierten Papier-Sonnenschirmen.
Beliebt in Chiang Mai ist auch ein Besuch im Elephant Nature Reserve. Das Elefantenreiten ist ein Highlight der besonderen Art, die Meinungen der Reisenden betreffend solcher Touristenattraktionen gehen jedoch weit auseinander. Wir können nur schildern, was wir erlebt haben. Die Tiere schienen gut genährt, waren nicht angekettet und wurden unserer Auffassung nach gut behandelt. Oftmals wird im Zusammenhang mit Elefantenreiten erwähnt, dass die Tiere brutal mit Eisenhaken geschlagen werden. Solche Situationen konnten wir nicht beobachten, wissen aber auch nicht, was hinter den Kulissen passiert. Obwohl es ein schönes Erlebnis war diesen prächtigen Elefanten so nah zu sein, würden wir bei einer nächsten Reise nicht mehr in ein solches Camp fahren. Denn leider gibt es heute zu viele unseriöse Parks, die nur auf die Touristeneinnahmen aus sind und dabei nicht zum Wohl der Tiere handeln.
Sukhothai สุโขทัย
Die hügelige Landschaft um Sukhothai wird aufgrund der idealen Bewässerungsmöglichkeiten durch den Fluss Yom als Reisanbaugebiet genutzt und verschafft dem Gebiet so ein gesichertes Einkommen.
Mitte des 13. Jahrhunderts eroberten eingewanderte Thais aus dem Norden das Gebiet um Sukhothai, ursprünglich war dies eine Khmer-Siedlung. Dieser Mix der Kulturen wird euch bei den Tempeln bestimmt auffallen.
Ayutthaya พระนครศรีอยุธยา
Ayutthaya wurde 1767 völlig zerstört, nachdem der Ort 400 Jahre lang die Hauptstadt des Königreichs Siam war. Aufgrund den zahlreichen Tempelanlagen aus vergangenen Tagen gehört Ayutthaya bei den Touristen in fast jedes Programm bei einer Reise durch Thailand.
Bangkok กรุงเทพมหานคร
Am Ende unserer Rundreise blieben wir noch einige Tage in Bangkok. Die Hauptstadt von Thailand ist bekannt für ihre kunstvollen Heiligtümer und das pulsierende Leben auf der Strasse. Auf einer Bootstour auf dem Chao Phraya bekommt ihr gute Einblicke auf das Leben in den Kanälen. Besucht unbedingt auch den Grossen Palast und den Tempel Wat Phra Kaeo, in der Nähe befindet sich auch der Tempel Wat Pho mit seiner berühmten Statue des liegenden Buddha. Ein weiteres Highlight ist der Tempel Wat Arun, welcher sich am Fluss befindet. Die Turmspitze kann über steile Treppen bestiegen werden. Obwohl Bangkok gross und hektisch ist, dürft ihr diese grossartige Stadt auf keinen Fall auslassen.
Typisch Thailand ประเทศไทย
Im ganzen Land sind wunderschöne Orchideen und andere Blumenarten zu finden. Es gibt über 1’300 verschiedene Arten in Thailand, es gibt auch Orchideenfarmen, welche besichtigt werden können.
Auch typisch sind die Geisterhäuschen (San Phra Phum), welche in der Regel klein sind, im Einzelfall aber auch die Grösse eines Einfamilienhauses erreichen können. Bei uns glaubt kaum jemand an Geister, ganz anders aber in Thailand. Dort ist es völlig normal einen eigenen Haus- oder Hofgeist zu haben und ihn auch gebührend zu beherbergen. Aus diesem Grund hupen die thailändischen Autofahrer auch, wenn sie ein solches Geisterhäuschen am Strassenrand antreffen. Denn niemand will die Geister verärgern.
Immer wieder toll zu besuchen sind die lokalen Märkte, auf welchen die Einheimischen einkaufen. Solche Ort sind immer ein guter Spot um Locals im Alltag zu beobachten und zu fotografieren. Und wer Früchte mag, wird hier natürlich auch viele Leckereien verkosten können.
Thailand hat auf jeden Fall viel mehr zu bieten als die schönen Inseln im Süden. Die Geschichten aus dem alten Königreich Siam und die beeindruckenden Tempelanlagen verzaubern Reisende aus der ganzen Welt. Zudem wissen die Thais einfach, was Gastfreundschaft bedeutet. Und wer thailändisches Essen mag, wird sich hier wie im Schlaraffenland fühlen. Auf nach Thailand!
