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Testbericht – Leica X Typ113

AUF IN EIN NEUES JAHR UND DIESES STARTE ICH SOGLEICH MIT EINEM PRAXIS-TESTBERICHT ZUR LEICA X. HIER BEKOMMST DU KEINEN TECHNISCHEN FIRLEFRANZ, SONDERN HARTE FAKTEN ZUR ANWENDUNG.

Sind wir ehrlich wollen wir einfach nur wissen, wie die Leica X in der Handhabung ist und ob sich die Investition auch lohnt. Es ist allgemein bekannt, dass Leica Fotokameras ihren Preis haben und mit Sicherheit kein grosses Zielpublikum ansprechen will. Vielmehr ist eine Leica eine Kamera für Liebhaber.

Während fünf Tagen durfte ich eine Leica X des Typs 113 auf meine Reise nach Schweden mitnehmen, um sie dort zu testen. Eine gewagte Herausforderung für die Fotokamera, denn während den Tagen wurde durchweg schlechtes Wetter angesagt und da die Reise im Dezember stattfand, war es nur für wenige Stunden hell. Schlechteste Voraussetzungen um gute Bilder zu machen, jedoch die besten um die Fotokamera ans Limit zu bringen.

Erster Halt des Test war ein kurzer Stopp in Oslo, bei -7 Grad und dick eingepackt ging es raus in die Stadt. Kurz ein paar Bilder vom Operngebäude und ein paar Aufnahmen von der Innenstadt sollten reichen, um die Fotokamera kennen zu lernen. Dank dem übersichtlichen und einfach gehaltenen Menü habe ich mich rasch zurecht gefunden. Auch die an der Fotokamera zu findenden Schalter sind einfach zu verstehen und gehen eins mit der Design-Philosophie von Leica, weniger ist mehr.

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FOKUS

Die Fotokamera liegt sehr gut in der Hand, solange man nicht mit Handschuhen fotografieren will. Sind wir fair, hier hätte jede Fotokamera seine Mühe, aber bei -7 Grad will ich nicht ohne sein. Meiner Ansicht nach ganz unglücklich ist die Anwahl der Einzelfokussierung, welche ich nur durch langes Drücken auf die Fokus-Taste freischalten kann. Ich bin mir das Anwählen eines einzelnen Messfelds durch meine Nikon D800 gewohnt und vergleiche diesen Punkt bewusst mit meiner Fotokamera. Abhilfe schafft da die Messfeld-Gruppierungen, was bei der Fokussierung hilft, aber nur minimal schneller klappt.

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OPTIK

Die Leica X hat ein 1:1.7 Objektiv mit einer Brennweite von 23mm fix verbaut, das bedeutet zum einen ein lichtstarkes Objektiv mit fester Brennweite und zum anderen eine eingeschränkte Einsatzmöglichkeit. Die Fotokamera ist definitiv etwas für Street-Photography Fans, also alles was sich um das Alltagsleben dreht. In diesem Einsatzbereich der Fotografie fühlt sich die Fotokamera zuhause, auch bei schlechten Lichtverhältnissen macht die Leica X einen guten Eindruck und liefert sehr gute Bilder.

Das zeigte die Fotokamera auch bei unserer weiteren Reise, wir überquerten die Grenze zu Schweden und bezogen unser Häuschen auf Daftö, einer kleinen Insel nahe Strömstad. Hier ist es im Sommer rappelvoll, doch jetzt über die Silvestertage hat man die Ruhe, vor allem bei diesem miesen Wetter.

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Einsatz

An unserem letzten Tag in Schweden wurde es endlich schön und der Wolken verhangene Himmel öffnet sich. Schweden zeigt sich von der schönsten Seite und so packten wir unsere Sachen und fuhren Richtung Lysekil. Entlang der Westküste passierten wir kleine Dörfer, die idyllisch am Meer liegen, durchquerten Landstrassen auf denen kein Auto zu sehen ist und merkten wie menschenleer es um diese Jahreszeit ist.

Das Fotografieren mit der Leica X machte Spass, der Belichtungsmesser ist perfekt abgestuft und liefert perfekte Bilder. Ich bin es mir bei der Arbeit im Fotostudio gewohnt mit Festbrennweiten zu arbeiten, weshalb ich mich rasch an die 23mm gewöhnt habe. Für mich liefert die Fotokamera schöne Aufnahmen bei jeder Szene, auf dem Land wie auch in der Stadt. Makroaufnahmen lassen sich ebenfalls gut machen und das lichtstarke Objektiv liefert dazu ein schönes Bokeh.

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Für eine Reportage perfekt geeignet, ist die Fotokamera weniger etwas für Porträt-Fotografie. Durch den weiten Winkel verzieht es Personen zu stark und lässt sie unvorteilhaft aussehen. Extrem im Hochformat, im Querformat und bei einer zentrierten Aufnahmen wird es akzeptabel.

Beim Fotografieren ist es mir wichtig, dass ich mich auf das Motiv fokussieren kann, die Leica X wird ohne Sucher geliefert und so geht das Aufnehmen von Bildern grundsätzlich über den Display. Für einen Aufpreis ist es jedoch möglich einen elektronischen Sucher dazu zu kaufen, welcher oben auf der Fotokamera montiert wird. Optisch sieht die Kamera dann zwar nicht mehr so elegant aus, doch lässt sich dann wie bei jeder grossen Spiegelreflex-Fotokamera fotografieren.

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Fazit

Unsere erholsamen Tage neigen sich dem Ende zu. Nach fünf Tagen kenne ich die Macken und Vorteile der Leica X sehr gut. Die Fotokamera strahlt ein zeitloses und elegantes Design made in Germany aus und wäre für mich eine gute Ergänzung als Zweitkamera. Sie bietet im Wesentlichen alles was man zum Fotografieren braucht und verzichtet auf unzählige Menu-Funktionen, die man bei anderen Herstellern findet. Die Kamera funktioniert zuverlässig sowie rasch und liefert dabei scharfe Bilder. Mit einem Kaufpreis von knapp CHF 2’000.00 nicht die günstigste Kamera, jedoch hochwertig verarbeitet und mit Sicherheit eine langlebige Fotokamera.

Für mich störend war einzig die mühselige Umstellung des Fokusfeldes, welche bei schnellen Situationen zu lange dauert und umständlich ist. Der Aufnahmeknopf für Videos ist mir auch dauernd in die Quere gekommen, weil er knapp vor dem Wahlrad für die Blende liegt, aber daran dürfte man sich mit der Zeit gewöhnen.
Am heikelsten finde ich die Menüführung bezüglich dem Formatieren der Speicherkarte. Warum auch immer die Entwickler das Formatieren der Speicherkarte nicht innerhalb der allgemeinen Kameraeinstellungen hinterlegt haben, ist dieser Menü-Punkt direkt auf dem Delete-Knopf neben dem Löschen eines einzelnen Bildes positioniert. Sehr gefährlich, wie ich anfangs schon dachte und so geschah, was geschehen musste. Ich wollte am Ende unserer Reise nur eine Aufnahme löschen, hatte aber durch meine Winterhandschuhe nicht das Feingefühl und habe im Endeffekt den falschen Knopf erwischt. Sämtliche Bilder dieses schönen Tages waren gelöscht.

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Speicherkarte wiederherstellen

Ratet mal wie ich mich gefühlt habe. Es war fürchterlich und ich kam mir hilflos vor. Ich weiss nicht wie vielen Leica X Besitzer dasselbe geschehen ist. Zurück in unserem Ferienhaus, geht das googlen nach einer Lösung los. Die erste App für CHF 10.00 war Müll und hat mir nur JPG Bilder zurück geholt. Die zweite Anwendung, sie heisst Disk Drill Media Recovery und gibts im App-Store von Apple, brachte für CHF39.00 die Erlösung und alle Bilder in RAW und JPG Format zurück. Zum Glück waren nur wenige Bilddaten durch die Formatierung zerstört.

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Spezifikationen

Blende f1.7 bis f16
Belichtungszeit 30sec bis 1/2000
Brennweite 23mm
Autofokus ja
Sucher
keiner
Zoom keiner
Gewicht 486g
Speicherkarte SD
Megapixel 16,2MB

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